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Bernd Nürnberger
Trainer Michael Köllner (r) und Sportvorstand Andreas Bornemann. Foto: Daniel Karmann

Wie lange wollen die Verantwortlichen des 1. FC Nürnberg eigentlich noch zuschauen? Um vielleicht das Ruder nochmal herumzureißen, hätten sie schon in der Winterpause Michael Köllner durch einen im Bundesliga-Abstiegskampf erfahrenen Trainer ersetzen müssen.

 
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Doch der Vorstand, vor allem in Person von Andreas Bornemann, war in doppelter Hinsicht untätig, sah keinen Handlungsbedarf, stand felsenfest hinter Köllner. Das hat sich in den vergangenen Wochen gerächt. Mit einem neuen Chefanweiser und einen oder zwei neuen Spielern mit Bundesliga-Format wäre der Club vielleicht ganz anders aus der Winterpause gekommen. Schließlich traf er auf Gegner, die durchaus schlagbar erschienen. Doch die magere Ausbeute war ein mickriges Pünktchen gegen Werder Bremen.

Dem Oberpfälzer Köllner die Alleinschuld für die sportliche Misere zu geben, wäre etwas zu einfach. Freilich hat er gravierende Fehler gemacht und haarsträubende Spielanalysen abgeliefert. Fakt ist aber auch: Dem FCN fehlt die spielerische Qualität, um in der Bundesliga einigermaßen mithalten zu können. Michael Köllner hat sich zweifelsohne um den Club verdient gemacht, indem er den Verein zurück ins Oberhaus geführt hat. Das hatten ihm nur wenige zugetraut. Aber die Bundesliga ist einfach eine Nummer zu groß für den Mann aus Fuchsmühl. Er hatte vor der Saison ja selbst berechtigte Zweifel geäußert, ob er im Bundesliga-Abstiegskampf der Richtige für Nürnberg ist. Dass er das öffentlich ausgesprochen hat, ehrt ihn. Aber letztlich konnte auch er nicht der Verlockung widerstehen, sich auf die große Fußball-Bühne zu begeben.

Wenn der Club noch eine Minimalchance auf den Klassenerhalt haben will - schließlich ist der Relegationsplatz dank Stuttgart und Hannover immer noch in greifbarer Nähe -, muss er jetzt handeln, und versuchen, mit einem neuen Trainer das Unmögliche noch möglich zu machen. Die logische Konsequenz wäre aber, dass sich der Verein nicht nur von Michael Köllner trennt, sondern auch gleich mit vom smarten Sportvorstand Bornemann, der an der ganzen Misere erhebliche Mitschuld trägt.

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