Regionalsport In Hof wollen zwei Weltmeister hoch hinaus

Thomas Schuberth-Roth
Raphael Holzdeppe war vor vielen Jahren schon einmal in Hof: Nun bereichert einer der weltbesten Stabhochspringer erneut das Meeting in der Altstadt. Der 27-Jährige war 2013 Weltmeister und 2015 Vize-Weltmeister. Quelle: Unbekannt

Raphael Holzdeppe und Pawel Wojciechowski gehen am Samstag beim Stabhochsprung-Meeting an den Start. Sie gehen dabei auf Rekordjagd.

 
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Das Teilnehmerfeld ist komplett - sowohl bei den Herren als auch bei den Damen. Und Thomas Neubert reibt sich zufrieden die Hände: Der Meetingdirektor hat es wieder einmal geschafft, einige Ausnahmespringer der Stabhochsprung-Szene nach Hof zu lotsen. Mit dem 27-jährigen Raphael Holzdeppe und dem 28-jährigen Pawel Wojciechowski werden am Samstag, 14 Uhr, zwei ehemalige Weltmeister am Start sein.

Das Stabhochsprung-Meeting der LG Hof auf einen Blick

Die Teilnehmerlisten - Stabhochsprung Herren: Raphael Holzdeppe (Bestleistung: 5,94 Meter/Deutschland), Pawel Wojciechowski (5,91/Polen), Malte Mohr (5,91/Deutschland), Karsten Dilla (5,72/Deutschland), Marvin Caspari (5,53/Deutschland) sowie Thomas Wecksten (5,50/Finnland).

Stabhochsprung Frauen: Alysha Newman (4,71/Kanada), Michaela Meijer (4,62/Schweden), Annika Roloff (4,60/Deutschland), Anjuli Knäsche (4,55/Deutschland), Malin Dahlström (4,55/Schweden) sowie Stefanie Dauber (4,30/Deutschland).

Der Zeitplan am Samstag in der Hofer Altstadt: 11 Uhr, Schüler-/Jugendspringen, 13 Uhr Einspringen/13.50 Uhr Präsentation der Athleten, 14 Uhr Haupt-Wettkampf.

"Darauf freue ich mich riesig", sagt Neubert. In der jüngeren Vergangenheit sei die Herrenkonkurrenz beim Internationalen Commerzbank Stabhochsprung Meeting selten so stark gewesen wie dieses Mal. Gut möglich, dass angesichts der Klasse der Ausnahmeathleten sogar der Meeting-Rekord wackeln könnte: Der Südafrikaner Okkert Brits hatte im Jahr 2000 bei optimalen Bedingungen 5,90 Meter übersprungen. Bis heute eine nie angetastete Höhe. "Für diesen Samstag sind die Wetterprognosen ja ganz gut", orakelt der Meetingdirektor. Allerdings weiß er um die vielen Kleinigkeiten, die passen müssen für den optimalen Sprung. Für Freiluftveranstaltungen wie in Hof spielt das Wetter mitunter eine entscheidende Rolle: "23 Grad und etwas Rückenwind", weiß Neubert um die besten Rahmenbedingungen für Stabhochspringer. Vor allem mit Blick auf wechselnde Winde und Turbulenzen in der Altstadt könne mancher Sprung auch zu einem Lotteriespiel werden.

Dass es mit dem ehemaligen Weltmeister, Vize-Weltmeister und olympischen Bronzemedaillengewinner Raphael Holzdeppe endlich einmal wieder klappte, freut Neubert besonders. Das Stabhochsprung-Meeting in Hof kollidiert regelmäßig mit der Team-Europameisterschaft in Frankreich. Lange war deshalb offen, ob Holzdeppe - wie die Jahre zuvor - dort für Deutschland an den Start gehen würde. Nachdem er aber nicht nominiert wurde, machte Neubert mit Holzdeppes Management gleich alles klar für den Start in Hof.

Die Bestleistung des Stabhochspringers vom LAZ Zweibrücken liegt bei 5,94 Metern. Eine schwere Fußverletzung hatte Holzdeppe im Vorjahr etwas zurückgeworfen, nun aber kommt er wieder in Form, hat heuer bereits 5,60 Meter überquert.

Noch zehn Zentimeter höher lag die Latte bei der Saisonbestleistung des Polen Pawel Wojciechowski, der 2011 im südkoreanischen Deagu Weltmeister geworden war. Er und Holzdeppe gehen am Samstag als Favoriten in den Wettkampf. Bis auf den Polen kämpfen alle anderen Springer in Hof auch noch darum, die WM-Norm von 5,70 Metern zu erfüllen. Nicht ausgeschlossen ist deshalb, dass etwa Malte Mohr oder Karsten Dilla für eine Überraschung sorgen.

In der Frauenkonkurrenz sind - wie bei den Herren - sechs Athletinnen am Start. Eine wird fehlen, die in den vergangenen Jahren jeweils zum großen Publikumsliebling avancierte: Martina Strutz. Die 35-Jährige aus Schwerin sagte ihre Teilnahme ab. Sie hat sich verletzt. Neubert: "Das ist sehr schade."

Der Frauen-Wettkampf werde aber ebenso spannend und unterhaltsam wie der Vergleich der Herren, verspricht Neubert. In der Kanadierin Alysha Newman habe er einen "aufgehenden Stern am Stabhochsprung-Himmel" verpflichten können. Die 22-Jährige hat ihre Bestleistung erst im April auf 4,71 Meter geschraubt, exakt die Höhe des Meeting-Rekords bei den Frauen, den die Brasilianerin und ehemalige Weltmeisterin Fabiana Murer im Jahr 2013 aufstellte.

Nun hofft Neubert, dass die Zuschauer die Mühen der Organisatoren von der LG Hof honorieren und in Scharen in die Hofer Altstadt kommen. Neubert: "Erstmals kommt dann auch eine 21 Quadratmeter große Videoleinwand zum Einsatz. Das wird ein Mehrwert für Zuschauer und vor allem auch für die Springer."

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