Regionalsport Interview mit dem BMX -Profi Chris Böhm: "Dieser Lifestyle hat mich infiziert"

Andrea Herdegen

Auf seinem BMX-Bike ist Chris Böhm ein zufriedener Mensch.

 
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So!: Herr Böhm, BMX-Radfahren kennt man ja vor allem als Gelände-Sportart. Sie präsentieren BMX-Flatland-Shows. Was genau ist das?

Unser Sonntagsstar

Der 35-jährige Chris Böhm, ein gebürtiger Bitterfelder, ist einer der besten BMX-Athleten und Showperformer der Welt. Der mehrfache deutsche Meister hat mehrere Weltrekorde aufgestellt und steht im "Guinness-Buch der Rekorde". Seit Ende der 1990er-Jahre choreografiert und präsentiert Böhm BMX-Flatland-Shows und tritt weltweit bei Veranstaltungen und im Fernsehen auf. 2017 eröffnete er mit seiner BMX-Show die Tour de France in Düsseldorf und gewann die "Wetten, dass…?"- Show in Holland. Chris Böhm ist mit seinem Showteam weltweit buchbar und hat bereits über 1000 Events absolviert. Als gelernter Kinderkrankenpfleger bietet er ein therapeutisches BMX-Training für Kinder im Krankenhaus in Lörrach an. Auf der philippinischen Insel Cebu organisiert er eine der grössten BMX-Flatland-Meisterschaften und ist Markenbotschafter von Großunternehmen.

Chris Böhm: Dazu muss man wissen, wie BMX entstanden ist. Anfang der 1980er-Jahre eiferten die Kinder in den USA ihren Idolen nach, die schon mit ihren Motocross-Motorräder erste Stunts ausprobierten. Sie bauten ihre Fahrräder so um, dass auch die Bikes aussahen wie Motocross-Motorräder. Daher kommt der Begriff BMX, eine Abkürzung für Bicycle Motor Cross. Es entwickelten sich die einzelnen Disziplinen. Eine davon war BMX-Flatland, die hauptsächlich auf ebenem Boden stattfindet. Natürlich kann man die Flatland-Tricks auch in anderen Disziplinen einbauen. Das Ziel bei BMX-Flatland ist, seinen persönlichen Style zu kreieren und eigene Tricks zu erfinden. Jeder BMX-Fahrer hat dann die Möglichkeit, die erfundenen Tricks in seine Social-Media-Kanäle zu packen - und damit ist das Patent gesetzt. Mein großes Talent sind die BMX-Flatland-Shows, hier lasse ich Entertainment und einzigartige Choreografien zusammenfließen.

So!: Eine Rampe oder andere Bauten brauchen Sie also nicht. Sie, Ihr Fahrrad - und schon kann’s losgehen?

Böhm: Na ja, eine Mindestfläche brauche ich natürlich schon. Wobei ich einer der wenigen BMXer bin, der auf einer kleinen Fläche Shows fahren kann. Ich kann schon auf vier mal vier Meter meine Choreographien für meine Kunden absolvieren. Aber normalerweise braucht man eine Aktionsfläche von sieben mal sieben Metern, um richtig reinzuhauen. Je größer die Bühne, umso mehr Tricks kann der Künstler zeigen.

So!: Man kann sich das also vorstellen als Breakdance mit dem Fahrrad?

Böhm: Ja, so beschreiben es viele BMX-Fahrer. Andererseits sagt man ja umgekehrt auch nicht, Breakdance sei wie BMX-Flatland. Beim Breakdance hat man halt kein BMX-Rad als i-Tüpfelchen, man muss alles aus der eigenen Körperkraft heraus machen. Beim BMX-Flatland kontrolliert man seinen eigenen Körper und zusätzlich auch das Fahrrad. Bei beidem ist es wie beim Puzzle. Man lernt am Anfang erst die einzelnen Teile kennen, sprich die Basic Tricks. Diese setzt man dann zum Bild zusammen, die bei uns Kombinationen heißen.

So!: Sie sind vor mehr als 18 Jahren durch die Hip-Hop-Musik zum BMX-Radfahren gekommen.

Böhm: Stimmt genau. Durch die Hip-Hop-Kultur habe ich angefangen, mit dem Skateboard rumzufahren und Graffitis zu malen. Ich habe gemerkt, dass ich mit dem BMX-Rad am schnellsten sportlich vorwärts komme und ein Talent fürs Flatland-Fahren besitze. Zusammen mit einem Freund bin ich dann von Stadt zu Stadt gefahren und habe andere BMX-Fahrer besucht. So konnten wir uns Tricks abschauen. Der Lifestyle der BMX-Szene in den Neunzigern hatte mich komplett infiziert. Es war eine großartige Zeit.

So!: Wie wichtig ist denn heute die Musik für Ihre Shows?

Böhm: Stellen Sie sich vor, Sie gehen in die Disco - und da läuft keine Musik. Das ist natürlich für alle Beteiligten eine Katastrophe. Ohne Musik ist es nicht dasselbe, es geht zwar, keine Frage. Aber gerade bei Shows ist Musik und ein Mikrofon für die Kommunikation mit dem Publikum mega wichtig. Da macht sie etwa fünfzig Prozent des Erlebnisses aus. Mit der richtigen Musik können Erinnerungen und Gefühle zum Publikum transportiert werden.

So!: Die BMX-Figuren heißen zum Beispiel "Five-Fourty", "Tuck-Nohand" oder "Nosepick-Tailwhip". Welches sind Ihre schwierigsten Tricks?

Böhm: Genau, die Tricks haben alle Namen und die Sie gerade aufgezählt haben, sind Tricks die ursprünglich im Skatepark auf der Rampe gemacht werden. Im Flatland sind sie auch möglich. Dazu müsste man zunächst mal den "One-Eighty" machen um rückwärts auf zwei Räder zu rollen, um daraus den Schwung für den "Five-Fourty" zu holen. Bei meinen Auftritten kommen zum Beispiel die "No Hand Time Machine", der "Hitchhiker-Spin" oder mein "Ku-Fu Steamroller Spin" mit einer Hand am Sattel, auf dem Vorderrad gedreht, sehr gut an.

So!: In den Skateparks hat man also eine ganz andere Dynamik, weil man höher springen kann und viel mehr in der Luft machen kann?

Böhm: In der Luft ist man eher eingeschränkt, der BMX-Fahrer ist zum Teil auch von der Höhe der Rampe abhängig. Auf einer kleinen Rampe gehen vielleicht nur ein Rückwärtssalto in der Luft und auf einer Megarampe vier Rückwärtssaltos. Danach hört es ja auch schon auf. Gegenüber der Trickvielfalt beim Flatland kann keine andere Disziplin im Fahrradsport mithalten. Bei Flatland gibt es die meisten Tricks und unendliche Kombinationen. Und nur mit neuen Moves kann man bei Meisterschaften gewinnen. Es kommen immer wieder neue Tricks auf dem Markt, was einfach unglaublich ist. Alle Disziplinen im BMX-Bereich entwickeln sich weiter. Ich habe sehr großen Respekt vor den Sprüngen in der Disziplin BMX-Ramp. Das ist wirklich krass, was heutzutage mit dem BMX-Rad in der Luft möglich ist. Dennoch bleibe ich auf dem Boden. Flatland ist das was mich unglaublich fasziniert.

So!: Haben Sie selbst schon Tricks erfunden?

Böhm: Ja, ich habe schon mehrere Tricks erfunden. Krass ist der "360 Tomahawk Flip to Pedal Steamroller". Das Hinterrad ist in der Luft und der Trick findet auf dem Vorderrad in der Drehung statt. Mit einer Hand halte ich den Sattel fest und mit der anderen Hand gehe ich zur anderen Seite des Lenkers. Jetzt wird der Lenker 360 Grad geflippt, also gedreht, und ich lande mit dem Fuß in der Pedale. Ich rolle weiter im Kreis und setze dann zum nächsten Trick an.

So!: Beim "Gyrator Spin" halten Sie den aktuellen Weltrekord mit 38 Umdrehungen auf dem Hinterrad in dreißig Sekunden. Eine tolle Leistung…

Böhm: Den BMX-Trick gab es bereits, aber in diesem Tempo noch nicht! Eigentlich wollte ich für das "Guinness-Buch der Rekorde" meinen "Helicopter Spin" machen, aber es wurden keine neuen Tricks zugelassen. Also musste ich einen bestehenden Weltrekord-Trick knacken. Zu der Zeit hatten vor allem Japaner die Tricks besetzt, gerade die Spin-Sachen. Ich habe diesen Trick zwei Jahre lang richtig hardcore bei Shows im Dunkeln mit Feuer oder auf einer rutschigen Fläche geübt. Wenn man dann auch noch live im Fernsehen vor Millionen Menschen und vor den Guinness-Weltrekord Richtern den Trick überbieten muss, ist das nochmal ganz ein anderer Druck. Jetzt bin ich im Guinness-Weltrekordbuch 2018 und 2019 abgebildet.

So!: Sie empfinden sich als Entertainer. Wie wichtig ist Ihnen Live-Publikum? Gibt Ihnen das einen zusätzlichen Kick?

Böhm: Ich bin Athlet, Show-Performer, Sportmodel, Social-Media-Coach, Familienvater, BMX-Trainer, Kinderkrankenpfleger, Markenbotschafter, Businessman und natürlich zu hundert Prozent Vollblut-Entertainer. Ich lebe und liebe es, mich mit Menschen zu verbinden. In erster Linie macht es mir mega Freunde meine neuen Skills, die ich erlerne, einem Live-Publikum zu zeigen und meine Leidenschaft BMX-Flatland bekannter zu machen. Ich habe schon frühzeitig bemerkt, dass man mit der richtigen Kommunikation und coolen Ideen viele Menschen auf einmal begeistern kann. Ob mich der Kunde für eine Privatparty oder eine TV-Produkiton vor Millionen von Menschen gebucht hat, ich gebe immer Vollgas! Auf der Bühne zu stehen und mich mit meinen Skills immer wieder neu zu erfinden, gibt mir nicht nur den Kick, sondern macht mich glücklich.

So!: Und es ist wahrscheinlich auch eine mentale Herausforderung vor Millionen Menschen eine BMX-Show zu fahren?

Böhm: Na klar, das ist eine reine Kopfsache. Wenn man nicht hundertprozentig mit dem Körper und Geist dabei ist, dann nützen auch die besten Tricks der Welt nichts. Gerade bei großen Gala-Shows oder auch Live-TV-Produktionen muss man abliefern können und hat keine zweite Chance. Deshalb: Immer cool bleiben und auch Spass dabei haben. Das war schon so, als ich am Anfang mit meinen ersten Skills auf die Straße gegangen bin. Ich verdiente mein erstes Geld mit Straßenshows, um mir Teile für mein Bike zu besorgen. Man hat ja beim BMX-Rad einen enormen Verschleiß: Rahmen, Reifen, Griffe und so weiter. Also bin ich auf die Straße gegangen, habe meinen Musikkasten aufgestellt (damals war das noch ein Kassettenrecorder) und habe die Menschen rangeholt. Nicht nur durchs BMX-Flatland-Fahren, sondern durch Entertainment, Sympathie oder humorvollen Gesten. Damit konnte ich erreichen, dass sich um mich ein Kreis bildete. Manchmal bin ich mit Hunderten von D-Mark nach Hause gekommen. Meine Familie dachte, ich hätte Drogen verkauft. Aber das stimmte natürlich nicht. Ich habe das Geld mit Bike-Shows verdient.

So!: Kaum zu glauben.

Böhm: Ja, aber so war es. 1998 in Bitterfeld, zwar schon gut acht Jahre nach dem Mauerfall, aber trotzdem: Ich habe mit dem Fahrrad am Wochenende mehr Kohle verdient, wie andere Leute in ihrem normalen Beruf. So ist das entstanden. Es war dieser Prozess, selber etwas zu leisten und dafür belohnt zu werden. Ich habe niemanden verletzt. Ich habe den Menschen Power und Freude gegeben. Damals habe ich mein BMX-Talent mit Entertainment verknüpft. Diese Kombination funktioniert heute immer noch. Natürlich habe ich das Konzept weiterentwickelt, neue Tricks hinzugenommen, andere Show-Elemente und Show-Module mit anderen Künstlern als Fusion eingebaut.

So!: Sie haben es mit Ihrem Rad in der Tanz-Show "Got to Dance" auf Pro7 bis in die Final-Shows geschafft. Empfinden Sie das, was Sie mit Ihrem BMX-Rad machen als Tanz? Oder ist es eher Akrobatik? Oder beides?

Böhm: Darüber habe ich mir noch nicht viele Gedanken gemacht. Für mich ist es in erster Linie eine Art Lifestyle und purer Leistungssport, denn persönlich fühle ich mich auch als Athlet. Ich bin Markenbotschafter von Asics in der Schweiz und probiere, meine ganze Zeit zu nutzen, um zu trainieren. Auf der anderen Seite ist es auch irgendwie Kunst, denn man gestaltet ja etwas mit seiner Passion oder macht aus seinem Namen ein Produkt, ein Business. So habe ich auch mit dem zweifachen Weltmeister in Breakdance, Killa Sebi, ein neues Showmodul entstehen lassen. BMX trifft auf Breakdance und wird zu einer Tanzfusion zusammengeschlossen. Wir nennen den Tanzstil "BreakMX". Mit dieser Showidee hatten wir bereits mehr als 250 Auftritte zusammen, die ich alle selber organisierte. Zusammen mit unseren dritten Breakdancer, B-Boy Jamel, haben wir sogar einen eigenen Trick erfunden, den "BreakMX Spin". Er dreht sich mit dem BMX-Bike mehrere Runden auf dem Kopf. Mit diesen Trick haben wir uns einen neuen Weltrekord geholt.

So!: Sie haben eben erzählt, dass Sie als BMX-Fahrer mit Ihren Tricks auf der Straße Geld verdient haben. Trotzdem haben Sie aber in Leipzig eine Lehre zum examinierten Kinderkrankenpfleger gemacht.

Böhm: Ich konnte ja nicht jeden Tag auf die Straße gehen und Shows machen (lacht). Das habe ich gemacht, um meine Räder und Fahrten zu BMX-Meisterschaften zu finanzieren. Aber natürlich braucht man eine Ausbildung. Dazu rate ich auch jedem Jugendlichen, der mich fragt, wie man BMX-Profi oder Artist wird. Ich sage: Mach erst eine Ausbildung, dann hast du was Sicheres, wohin du immer wieder zurückgehen kannst. Ich wollte unbedingt etwas mit Menschen machen. Ich wollte - weil mir mein Körper wichtig ist - mehr darüber erfahren, wie der Körper funktioniert. Und wie die Psyche uns beeinflusst, wie die Menschen ticken. So kam ich auf Kinderkrankenpfleger. Ich wollte mich dabei auf Kinder spezialisieren. Weil die Kids unsere Zukunft sind. Während der Ausbildung merkte ich: Die Kinder- und Jugendpsychiatrie ist genau mein Ding. Da fühle ich mich wohl und angekommen. Da sind die Kids, deren Emotionen ich nachempfinde, in deren Bedürfnisse ich mich einfühle und Ihnen einen Weg zum Erfolg zeigen kann.

So!: Zum Beispiel?

Böhm: Na, wenn die Kinder zum Beispiel ein Jahr lang vor der Konsole am PC gehockt haben und vor lauter Computerspielen sich verweigerten, in die Schule zu gehen, ihre Eltern bedrohten, dann ist für mich klar: Die müssen aus dieser Lage wieder rauskommen. Die brauchen unbedingt Personen, die ihnen zeigen, wie sie wieder an den Alltag anknüpfen können. Ich merkte: Da kann man das BMX-Radfahren echt gut einfließen lassen.

So!: Jetzt leben Sie in Lörrach. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie dort bieten Sie auch therapeutisches BMX-Fahren an. Wie kam es dazu?

Böhm: Nun, ich dachte, ich müsste mal raus aus dem Osten Deutschlands. Etwas Neues erleben. Also habe ich eine große Deutschlandkarte an die Wand gehängt, mir die Augen verbunden und einen Spicker-Pfeil abgeworfen. Der exakt in Basel einschlug. Daraufhin habe ich mich dann da unten in der Ecke überall beworben.

So!: Und in Lörrach hat’s geklappt.

Böhm: Unglaublich, aber ja! Es wurde zu diesen Zeitpunkt in Lörrach eine neue Kinder und Jugendpsychiatrie eröffnet. Direkt nach einer internationalen BMX-Meisterschaft bin ich dort hingefahren und habe mich bei der Pflegedienstleitung als Gesundheits - und Kinderkrankenpfleger beworben. Im Bewerbungsgespräch erzählte ich auch, das ich angehender BMX-Profi bin und sehr gerne das BMX-Flatland-Fahren mit in den Stationsalltag einfließen lassen möchte.

So!: Sie haben dann Ihren BMX-Sport in den Stationsalltag eingebracht?

Böhm: Der Chefarzt fand das ganz toll, das ganze Team der KJP Lörrach stand hinter dem Konzept. Und die Ergebnisse zeigen, dass es eine positive Wirkung auf die Kinder hat. Das Projekt "Therapeutisches BMX-Training" wurde schnell bekannt, die Zeitungen schrieben darüber und ich wurde zu "Stern-TV" eingeladen. In der Sendung fiel Günther Jauch mit meinem BMX-Bike auf dem Bauch - und dadurch wurde ich bundesweit bekannt.

So!: Sie machen das nun auch als Profi weiter?

Böhm: Richtig. Heute trainiere ich die kranken Kinder im Krankenhaus Lörrach immer noch und es bedeutet mir sehr viel. Ich verwende darauf rund dreißig Prozent meiner Zeit. Es ist eine gute Sache und einer meiner Sponsoren, "Naturenergie von Energiedienst", hilft mir finanziell, um dieses einzigartige Training auf die Beine zu stellen. Dieses Konzept biete ich auch meinen Kunden an. Egal ob bei Stadtfesten, Messen oder an Schulen, die BMX-Workshops kommen bei den Kids immer wieder super an. Kinder können bei mir auch Fahrradpässe machen und erhalten nach meinem BMX-Kurs eine Urkunde mit Autogramm.

So!: Sie sind Vater einer kleinen Tochter. Wie alt ist sie denn?

Böhm: Meine Tochter heißt Cathaline Irma und ist jetzt zwei Jahre alt.

So!: Sie fährt also noch nicht Rad?

Böhm: Sie dreht eher oft am Rad! (lacht) Ich fahre sie einmal in der Woche auf dem BMX-Bike in die Kinderkrippe, das findet sie sehr cool! Eigentlich gibt es nur zwei wichtige Tage im Leben, der erste Tag, an dem man geboren wird. Und der zweite Tag, an dem man selber herausfinden muss, weshalb man geboren ist. Jetzt wissen Sie, wofür ich geboren bin. Ich bin sehr gespannt welche Passion eines Tages meine eigene Tochter haben wird.

So!: Sie haben Ihr Büro in Lörrach, sind dort auch gemeldet. Aber zu Hause sind Sie auch in der Schweiz, wo Ihre Familie lebt?

Böhm: Genau. In meinen Büro und Studio fahre ich sogar BMX und kann auf einer acht mal neun Meter großen Fläche super trainieren. Ich bin sehr stolz darauf, dass ich meine Familie mit meinem BMX-Business ernähren kann. Außerdem gibt es von mir ein eigenes Signature-BMX-Bike, ich habe eine Kleider-Kollektion, ich absolviere die verschiedensten Showmodule mit meinem "Chris Böhm Freestyle Team" auf der ganzen Welt. Neu in meinen Team sind auch eine Geigenspielerin, Freestyle-Fußballer, Tänzer oder auch Tricking-Performer, die ich zu meinen Showinszenierungen dazu buche. Als BMX-Profi ist man immer auf der Suche nach neuen Sponsoren, Kunden und Projekten.

So!: Klingt, als wären Sie ein sehr zufriedener Mensch?

Böhm: Ich könnte über Unzufriedenheit ein Buch schreiben! Aber am zufriedensten bin ich, wenn ich auf meinem BMX-Bike sitze und am Ende des Tages einen neuen BMX-Trick geschafft habe. Also Leute: Macht mich zu einem zufriedenen Menschen und folgt mir auf meinem Facebook- oder Instagram-Account "Chris Böhm BMX" (lacht).

Interview: Andrea Herdegen

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