Regionalsport Kehrtwende

Bernd Nürnberger
Kehrtwende Quelle: Unbekannt

In ein Wechselbad der Gefühle hat die bayerische Staatsregierung in den vergangenen beiden Tagen Bayerns Amateurfußballer gestürzt. Hieß es noch am Dienstag, Testspiele seien bis 16. August weiterhin untersagt, gab es gestern am späten Nachmittag völlig überraschend eine Kehrtwende.

 
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In ein Wechselbad der Gefühle hat die bayerische Staatsregierung in den vergangenen beiden Tagen Bayerns Amateurfußballer gestürzt. Hieß es noch am Dienstag, Testspiele seien bis 16. August weiterhin untersagt, gab es gestern am späten Nachmittag völlig überraschend eine Kehrtwende. Ab sofort dürfen die Fußballer nun doch Freundschaftsspiele bestreiten. Das bayerische Innenministerium hat sich damit dem Druck des Bayerischen Fußballverbandes gebeugt. Dessen Präsident Rainer Koch hatte noch am Dienstag in ungewöhnlicher scharfer Form die ursprüngliche Entscheidung des Ministerrates kritisiert. Diese Politikerschelte saß offenbar.

Es wäre den bayerischen Fußballvereinen wohl auch nur ganz schwer zu vermitteln gewesen, dass in Tschechien, Sachsen und Thüringen Fußballspiele sogar mit Zuschauern möglich sind, in Bayern aber nicht einmal Testspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden dürfen.

Doch machen wir uns nichts vor: Vor einer endgültigen Entscheidung, ob die abgebrochene Saison tatsächlich ab September fortgesetzt werden kann, wird die Staatsregierung mit Sicherheit das Ende der Ferienzeit abwarten, um dann zu sehen, wie viele Urlauber das Coronavirus mit ins Land schleppen. Und das ist auch vernünftig.

Der während der Pandemie oft auch zu Unrecht kritisierte Bayerische Fußballverband hängt hier am Tropf der Staatsregierung. Erst wenn König Markus den Daumen hebt, sind auch Punktspiele mit Zuschauern wieder möglich.

Eines hat die gestrige Entscheidung zumindest bewirkt: Die Trainer brauchen ihre Vorbereitungspläne nicht umzustellen und können weiter auf den Re-Start hinarbeiten - zumindest vorerst. Aber sollten sich die Corona-Zahlen weiter deutlich nach oben entwickeln, kann ganz schnell wieder Schluss sein. Das wissen aber auch alle Fußballer.

bernd.nuernberger@frankenpost.de

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