Regionalsport Saas bestraft den Selbitzer Chancenwucher - fast

Norbert Drobny
Am Ende schiedlich-friedlich 1:1: Der Selbitzer Felix Strootmann (links) im Zweikampf gegen den Bayreuther Marco Weber. Foto: Michael Ott

In der 80. Minute gelingt Bargenda zumindest noch der 1:1-Ausgleich. In den ersten 30 Minuten lassen die Blau-Weißen Chancen im Minutentakt liegen.

 
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SpVgg Selbitz : Schall - Strootmann, Lang, Szewzyk (60. Wich), Hermann, Gebhardt, Röthlinghofer, Vuckov, Bargenda, Kaschel (73. Hackenberg), Fiebieger.

BSC Saas Bayreuth : Tscheuner - Pütterich, Massberger, M. Greef, Dörfler, Küfner (73. Walther), H. Greef, M. Weber (46. Meyer), Heißenstein, Hofmann (61. D. Weber), Jungwirth.

Schiedsrichter : Lux (Lichtenfels). - Zuschauer : 60. - Tore : 41.Min. H. Greef 0:1, 80. Min. Bargenda 1:1.

"Wer solche Chancen auslässt, der verliert so ein Spiel", orakelten schon nach gut einer halben Stunde die mitgereisten Spielerfrauen des BSC Saas. Sie bezogen sich damit auf den Selbitzer Chancenwucher im ersten Spieldrittel. Und beinahe sollten diese "Prophetinnen" auch Recht behalten.

Selbitz startete furios und ließ den Gästen keine Luft zum Atmen. Bereits nach 20 Spielminuten hatte der Berichterstatter sage und schreibe neun (!) hochkarätige Tormöglichkeiten für die Gastgeber auf seinem Zettel notiert. Aber entweder scheiterten die Blau-Weißen am Pfosten, wie Lang bereits in der vierten Minute im Anschluss an eine Ecke, oder eben am besten Akteur auf dem Platz, BSC-Keeper Tscheuner. Der stand fast schon minütlich im Brennpunkt des Geschehens, und brachte vor allem in Eins-gegen-eins-Situationen die Selbitzer Angreifer schier zur Verzweiflung. Bereits in der Anfangsminute verließ Strootmann der Mut, freistehend selbst abzuschließen, wodurch die Gäste diese brenzlige Situation noch klären konnten. Kaschel schoss kurze Zeit später aus vollem Lauf knapp am langen Pfosten vorbei. Nur zwei Minuten später scheiterte Gebhardt mit einem Freistoß am Außennetz. Fiebiger, Vuckov und gleich drei Mal Bargenda brachten danach das Kunststück fertig, alleine vor dem Saaser Tor, den Ball nicht am Schlussmann vorbei über die Linie zu befördern.

Es war zum Haareraufen. Die Gäste fanden bis dahin quasi nicht statt, was deren Trainer Pötzinger dazu veranlasste, bereits nach eine Viertelstunde seine komplette Auswechselbank zum Warmlaufen zu schicken.

Es kam, wie es so oft kommt: Selbitz ließ nach einer halben Stunde die Zügel etwas schleifen, die Abspiele wurden fahriger und das Spiel insgesamt unkonzentrierter. So setzten die Gäste in der 39. Minute ein erstes Ausrufezeichen, als nach einem nicht geahndeten Foul an Fiebiger in der Selbitzer Spielhälfte plötzlich ein Saaser Angreifer zum Abschluss kam - Schall konnte aber noch per Fußabwehr klären. Kurz darauf war aber auch er machtlos: Bayreuth führte einen Einwurf schnell aus, während die Selbitzer Hintermannschaft noch nicht sortiert war. Torjäger Greef verlud seinen Gegenspieler und machte den Selbitzern vor, wie man vor dem Tor agieren muss - es schloss eiskalt ab und stellte damit das Spiel auf den Kopf.

Die zweite Halbzeit ist dagegen schnell erzählt. Beide Teams boten den Zuschauern nun nur noch fußballerische Magerkost. Selbitz kam in keiner Phase mehr an die Leistungen der ersten 20 Minuten heran, und Bayreuth verteidigte den Vorsprung, ohne sich groß anstrengen zu müssen. Über Konter versuchten sie die Vorentscheidung zu erzwingen. So dauerte es fast bis zur 70. Minute, ehe Selbitz wieder einmal zum Abschluss kam. Nach Vorarbeit von Fiebiger fand auch der eingewechselte Wich seinen Meister im BSC-Schlussmann. Fünf Minuten später unterlief den Platzherren ein leichter Ballverlust in der gegnerischen Hälfte. Saas spielte schnell in die Spitze, und Schall musste im letzten Moment vor dem heranstürmenden Greef klären.

Zehn Minuten vor dem Ende wurden die Selbitzer Anhänger dann doch noch halbwegs versöhnt. Wich setzte sich energisch im gegnerischen Strafraum durch, sein Schussversuch schien schon geklärt, als Bargenda den abgewehrten Ball aus 20 Metern durch Freund und Feind zum Ausgleich in die Maschen drosch.

Plötzlich waren beide Teams wieder hellwach und wollten die Entscheidung in den Schlussminuten erzwingen. Wich auf der einen und Greef auf der anderen Seite boten sich noch jeweils gute Einschussmöglichkeiten, aber es blieb am Ende bei der Punkteteilung.

Die SpVgg Selbitz verpasste, wie schon so oft in dieser Saison, ein besseres Ergebnis aufgrund einer ungenügenden Chancenverwertung. Bei den Gästen verhinderte Torwart Tscheuner vor der Pause ein mögliches Debakel. N.D.

SpVgg Selbitz -

BSC Saas Bayreuth


1:1


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