Schülertexte KlasseKids! Viertklässler werfen Blick auf Druckmaschinen

Waldemar Bärwald (im Hintergrund) und Alexander Heinz (rechts) erklären den Schülern, wie die Druckmaschine funktioniert. Foto: Schädlich Quelle: Unbekannt

Wie die Buchstaben und die Bilder aufs Zeitungspapier kommen, lernen die Viertklässler der Grundschule Marktleuthen im Rahmen des "Klasse!Kids"Projekts im Druckzentrum der Frankenpost.

 
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Marktleuthen/Hof - "So eine Papierrolle wiegt so viel wie euer Auto zu Hause!" Sichtlich beeindruckt zeigten sich die Schüler der 4. Klasse der Grundschule Marktleuthen bei ihrem Besuch des Frankenpost-Druckzentrums in Hof-Moschendorf. Waldemar Bärwald und Marcus Schädlich nahmen die Kinder und deren Lehrer, Rektor Karl-Heinz Zeitler, an diesem trüben und kalten Tag in Empfang und führen sie direkt in das Papierlager im Kellerbereich. Von da wird die Druckmaschine mit Papier "gefüttert". 24 Kilometer Papier seien auf einer Rolle. "Das reicht ja von Hof bis Marktleuthen", meinte Helena.

Dass die Rolle in einer halben Stunde bei Druckhöchstgeschwindigkeit schon aufgebraucht sei, konnte man gut sehen, als das Papier in die Maschine hineingezogen wurde. "Die Frankenpost wird nachts gedruckt, jetzt wird ein Anzeigenblatt für das Vogtland hergestellt", erläuterte Waldemar Bärwald, als man die Zeitschriften wie auf einer Achterbahn durch die große Halle schweben sah. Auch die Prospekte würden automatisch in die Zeitung eingelegt. Am Ende der Produktion werden die fertigen Zeitungen in Stapel geschichtet und in Plastikfolie für den Vertrieb hergerichtet. Drei Schichten mit je 20 Frauen und Männern seien im Druckzentrum beschäftigt. So eine Maschine koste sehr viel Geld, die dürfe eigentlich nicht stillstehen.

Nachdem die Schüler nun gesehen hatte, wie eine Zeitung vom leeren Papier bis zum fertigen Versandexemplar entsteht, durften sie sich im Konferenzraum erst einmal ausruhen.

Die eigentliche Redaktion, die für die Inhalte der Frankenpost verantwortlich ist, sei in der Poststraße beheimatet, erklärte Marcus Schädlich. Jeden Tag erreichten die Redaktion für den Zeitungsmantel - also den überregionalen Teil - Hunderte von Meldungen von Reportern und Nachrichtenagenturen. Man könne natürlich nicht in jeden Winkel der Welt eigene Reporter und Fotografen schicken und sei so auf die großen Presseagenturen angewiesen. Sofort meldete sich Christoph und fragte: "Wenn die Redakteure auswählen, woher wissen sie denn, was die Leser interessiert und was unwichtig ist?" Marcus Schädlich meinte, dass die Erfahrung und das richtige Fingerspitzengefühl einen guten Redakteur ausmachten. Für die Inhalte der Lokalseiten seien die Frankenpost-Redaktionen selbst verantwortlich.

Dabei vertraue die Redaktion verschiedenen Quellen: Bei Unfällen oder Überfällen sei man zum Beispiel auf Mitteilungen der Polizei angewiesen. Bei der Berichterstattung gelten allerdings Regeln: "Wir würden keine Bilder von Unfalltoten veröffentlichen. Das gehört sich einfach nicht", erläuterte Marcus Schädlich ein Grundprinzip der Berichterstattung.

Dass bei einer täglichen Auflage von knapp 60 000 Zeitungsexemplaren die Frankenpost von zirka 180 000 Lesern gelesen werde, beeindruckte die Kinder schon. "Schade, dass es die Jugendseite Red.chat nicht mehr im Print gibt", bedauerten die Jungen und besonders die Mädchen.

Die 90 Minuten waren im Flug vorbei und die Kinder machten sich mit neuen Erkenntnissen und Eindrücken auf den Heimweg.

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