Hof Homeschooling funktioniert auch im Schlafanzug

Leopold Kreutzer, Klasse 8b, Jean-Paul-Gymnasium Hof

Ein Schüler des Hofer Jean-Paul-Gymnasiums berichtet über den Unterricht zu Hause und Lernen in Corona-Zeiten. Er ginge lieber wieder zur Schule.

 
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Hof - Es ist schon einige Wochen her, dass die Schulen wegen des Coronavirus bundesweit geschlossen wurden. Jetzt ist es schwerer, den Lernstoff durchzunehmen, regulärer Unterricht findet nicht mehr statt. Nun liegt es an uns Schülern, die Lerninhalte selbstständig zu erarbeiten. Der Erwerb von Kompetenzen und Wissen sowie das Anwenden von Erlerntem ohne den regulären Schulbesuch verlangt von uns umzudenken - in dieser neuen, noch nie dagewesenen Zeit.

Für den Online-Unterricht nutzt unsere Schule die digitale Lernplattform Plattform "mebis" des bayerischen Kultusministeriums. Lehrer können dort Aufgaben und Unterrichtsmaterial bereitstellen. Für uns Schüler ist der Zugang zu einem internetfähigen PC, Laptop oder Tablet Voraussetzung, damit wir unsere schulischen Aufgaben einsehen, bearbeiten und die Lösungen hochladen können. Über eine Chat-Funktion können wir mit den Lehrern Kontakt aufnehmen. Aufgrund der zahlreichen Zugriffe in der Anfangsphase ist der Server zeitweise zusammengebrochen, diese Startschwierigkeiten sind mittlerweile jedoch behoben und es läuft gut.

Wie fühlt sich der Unterricht zu Hause an? Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es morgens stressfrei abläuft. Homeschooling funktioniert auch im Schlafanzug. Von der Schule ist eine Arbeitszeit von vier Stunden vorgesehen, die auch vollends gebraucht wird. Ein großer Vorteil gegenüber dem Unterricht im Schulgebäude ist, dass ich mir die Zeit frei einteilen kann. Hauptsache, sie sind zum Abgabetermin fertig.

Eine Herausforderung ist es, sich neuen Lernstoff selbst anzueignen, da die persönliche Erklärung durch die Lehrkräfte fehlt. In solchen Fällen muss man sich mit Lernvideos aus dem Internet behelfen.

Durch die in Bayern geltenden Ausgangsbeschränkungen entfielen in den vergangenen Wochen sämtliche soziale Kontakte. Das Treffen mit meinen Freunden in der Schule und das lockere Beisammensein in den Pausen vermisse ich wirklich sehr. Der Austausch fand nur digital statt.

Diese Pandemie verändert, wir beleuchten unser Verhalten neu, Verzicht wird regelrecht eingefordert. Digitaler Unterricht ist keine Alternative zum regulären Lernen im Schulgebäude. Ein strukturierter Tagesablauf fällt schwer. Ich ginge lieber wieder zur Schule.

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