Außerdem könnte sich der Himmel in der Osthälfte des Landes trotz klarer Verhältnisse milchig-trüb einfärben oder die Wolkenanteile entgegen den Prognosen etwas zunehmen, was wiederum die Sonnenanteile dämpfte.
Auch Blutregen wegen Saharastaub möglich
Meteorologen wie etwa Dominik Jung prognostizieren in diesem Zusammenhang mancherorts auch Blutregen. Denn Regen und Gewitter in dieser Woche könnten im Westen dafür sorgen, dass der Staub ausgewaschen werde. „Hier und da wird es auf dem Autolack und auf den Autoscheiben ziemlich dreckig werden“, sagt Jung in einem Youtube-Video auf dem Kanal „wetternet“.
Als Blutregen wird die rötliche Färbung von Regen bezeichnet, die vor allem durch Wüstensand oder Staub verursacht wird. Die Färbung des Regens variiert je nach Farbe des Saharasands von dunkel- und hellgrau über leicht gelblich bis stark rötlich.
Und Regen soll es zum Ende der Woche geben. Vorhergesagt sind für Dienstag und Mittwoch in weiten Teilen Deutschlands Temperaturen zwischen 18 und teils sogar 29 Grad. Am Donnerstag aber sollen sich die Wolken mit Schauern und einzelnen kräftigen Gewittern vom Westen und Südwesten bis zur Mitte des Landes ausbreiten. Lokal sind laut DWD Unwetter durch Starkregen möglich. Im übrigen Land ist es wieder heiter bis sonnig, die Temperaturen liegen verbreitet zwischen 20 und 26 Grad, im Osten wird es noch mal bis 28 Grad warm.
Saharastaub in der Türkei und Griechenland
Es ist nicht das erste Mal, dass Saharastaub hierzulande wieder Thema ist. Bereits Anfang April war das Wetter in Deutschland zwar gut, die Sicht wurde für einige Tage aber getrübt. Den Wüstenstaub hatte der Wind auch schon Mitte Februar und über Ostern nach Deutschland geweht.
Vor einigen Tagen haben dann wieder gewaltige Sand- und Staubwolken aus der nordafrikanischen Wüstenregion für stickige Luft gesorgt – allerdings nicht in Deutschland, sondern unter anderem in mehreren Städten der Türkei.
Der meteorologische Dienst des Landes warnte vor Gesundheitsrisiken und Gefahren im Straßenverkehr durch schlechte Sicht. Experten rieten am vergangenen Donnerstag zudem Menschen mit Atemwegserkrankungen der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge dazu, nicht ins Freie zu gehen.
Eine Staubwolke hing unter anderem über der Millionenmetropole Istanbul und der Küstenstadt Izmir. Die Schulen in der zentralanatolischen Stadt Cankiri blieben am vergangenen Donnerstag geschlossen, wie die Stadt auf Twitter, vormals X, mitteilte.
Auch in Griechenland hatten Staubwolken aus der Sahara in der vergangenen Woche für eine Verminderung der Luftqualität gesorgt. Dort hat sich der Himmel aber inzwischen gelichtet. In Athen etwa waren mehr Menschen wegen großer Mengen Saharastaub in der Luft in den Notaufnahmen der Krankenhäuser vorstellig geworden als sonst. Sie klagten über etwa Kurzatmigkeit, Husten, Brustschmerzen.
Woher kommt der Saharastaub?
Saharastaub in der Luft ist laut DWD in Mitteleuropa kein seltenes Naturphänomen. Es kommt gerade in Frühjahr und Herbst öfter vor. Die Staubpartikel werden, so der DWD, im Jahr etwa fünf bis 15-mal nach Europa getragen. In dieser Intensität, wie es zuletzt der Fall war, sei das aber eher selten. Weil die Staubpartikel die Sonnenstrahlen reflektierten, leuchte der Himmel teils dunstig-rot.
Der Staub wird in der größten Trockenwüste der Welt in Nordafrika aufgewirbelt, und der Wind kann die feinen Partikel Tausende Kilometer weit nach Norden tragen. Ein Hoch über Nordafrika und ein Tief über Spanien hatten für die entsprechenden Luftbewegungen gesorgt.