Inmitten der Negev-Wüste leben Beduinen in Dörfern ohne fließendes Wasser, Elektrizität, medizinische Versorgung. 2008 verbrachte Mushon Salmona einige Wochen in solch einem Beduinendorf am Wadi el Naim, erlebte die Not und die Willkür, der die Bewohner immer wieder ausgesetzt sind. Daraus entstand der Film "The Invisibles", den der Regisseur in diesem Jahr mit Laienschauspielern gedreht hat. Raid, ein junger Beduine, kehrt nach seinem Wehrdienst in das Wüstendorf zurück und will, der Tradition folgend, die Herde seiner Familie hüten und ein Restaurant aufbauen. Doch Widerstand schlägt ihm entgegen, und sein Vater hat die Herde verkauft. Die Familie fügt sich in ihr Schicksal in dem Dorf, begehrt nicht auf. Als Raid Nofar kennenlernt, eine junge Jüdin und Freundin seines Cousins Sleiman, löst ihre Annäherung eine Katastrophe aus. Es ist kein romantisches Epos, das Salmona in seinem Film darstellt. Vielmehr hat der Film dokumentarische Züge, wenn er die strengen Regeln und Traditionen der Beduinen aufzeigt, mit denen sie Halt in einer Welt suchen, die nicht mehr die ihre ist. Barbara Pittner