Hof - Dass sogar der Filmtage-Chef Heinz Badewitz und der Regisseur Wim Wenders in ihrem "Deckenkino" Platz nehmen, das hätten Martin Iwansky und Tobias Hornig nie gedacht. Seit Dienstag betreiben die zwei jungen Männer aus Hof mit vier weiteren Team-Mitgliedern die "Weiße Wand" in der Lorenzstraße. Seit Dienstag ist die Bude - mit dem ungewöhnlichen Konzept Kurzfilme an die Decke zu projizieren - voll. Bis tief in die Nacht wird hier über Filme diskutiert, getrunken und gefeiert. Nicht nur Filmbesucher schauen vorbei, auch viele Schauspieler, Regisseure und Produzenten haben das "Deckenkino" besucht. Das Team des Films "Das fehlende Grau" hat im Deckenkino sogar eine Premierenparty geschmissen. "Wir haben natürlich gehofft, dass das Konzept gut ankommt, aber dass es so super angenommen wird, das übertrifft all unsere Erwartungen", erzählt Tobias Hornig, der die Idee zum "Deckenkino" hatte.
Am Mittwochabend, nach der Hans-Vogt-Preisverleihung, schauten sogar Heinz Badewitz und Wim Wenders persönlich vorbei. "Sie waren von der Idee, Filme an der Decke zu schauen, begeistert", sagt Martin Iwansky. Überhapt habe Heinz Badewitz das "Deckenkino" unterstützt, in dem er sogar vor den Filmaufführungen den Kino-Besuchern davon erzählte. "Das ehrt einen natürlich schon, wenn der Filmtage-Chef persönlich, den Leuten von unserem Konzept erzählt", sagt Hornig.
Dass das "Deckenkino" am morgigen Sonntag um 19 Uhr seine Pforten schließt, macht viele Besucher traurig. "Ich wünsch mir, es würde immer offen bleiben und nicht nur während der Hofer Filmtagen", sagt Stefanie Hoffmann, die fast jeden Tag in die "Weiße Wand" kommt. "Viele Besucher fragen uns, ob wir auch nächstes Jahr das machen", sagt Maria-Christina Hornig und ihr Mann Tobias Hornig fügt lächelnd hinzu: "Mal schauen, schön wäre es bestimmt, auch wenn ich kein Gastronom sein möchte."