Hier kommt der kleine Elefant. Er ist blau. Er ist schlau. Und er ist - man sieht es ihm nicht an - heute schon 40 Jahre alt. Bestens bekannt ist der blaue Elefant aus der "Sendung mit der Maus", wo er als pfiffiger kleiner Bruder, quasi, und bester Freund der Maus in den Spots zwischen den Filmbeiträgen auftritt. Dabei ist er ganz anders als die kluge, verständnisvolle, hilfsbereite Maus: Er braucht immer etwas länger, bis er etwas versteht, hat Humor, ist selbstbewusst, und seine Lieblingsbeschäftigungen sind Schlafen und Essen. Besonders bei Mädchen und Frauen ist dieser Elefant, der deutlich kleiner ist als die Maus, beliebt. "Er ist wohl ein Symbol fürs Liebhaben", mutmaßte sein "Vater", der im Oktober verstorbene Zeichentrickfilmer Friedrich Streich. Und er vermittelt den Kindern die Botschaft, Kleine können was und sind am Ende manchmal sogar die Gewinner. Am 23. Februar 1975 stapfte der blaue Elefant zum ersten Mal durch die "Sendung mit der Maus", im Rüssel ein Schild mit der Aufschrift "Die Sendung mit dem Elefanten". Die gibt es mittlerweile wirklich: 2007 konzipierte der WDR unter diesem Titel ein eigenes Magazin für Vorschulkinder, das wissenschaftlich begleitet wird und von dem es bisher mehr als 350 Folgen gibt. Dem Zeichner Friedrich Streich war stets wichtig, dass sein Geschöpf keine reine Fantasiefigur ist: "Mein Elefant wackelt mit den Ohren und schaukelt beim Gehen von der einen Seite auf die andere. Das verleiht ihm diese sympathische Trampeligkeit." Und er ist - wie die Maus und die 1987 dazugekommene Ente - sprachlos. Streich, der ein Bewunderer der frühen Chaplin-Filme war, legte großen Wert auf die pantomimischen Fähigkeiten seiner Geschöpfe, was die Kurzfilme gerade für Fernseh-Anfänger so attraktiv macht. Und nicht nur für sie: Das Durchschnittsalter der Zuschauer der "Sendung mit der Maus" liegt bei knapp 40 Jahren.