Hof - Brahms? Nicht so gern. Strawinsky? Schon gar nicht. Je jünger die Klassik, desto weniger mag das Breitenpublikum sich mit ihr abmühen. Barockmusik indes kann selbst so manchem hartgesottenen Banausen gefallen. Vor allem daran mag das liegen, dass sich die zwar oft komplex gesetzte Tonkunst der Epoche zumeist doch deutlich leichter konsumieren lässt als Beethovens späte Streichquartette; dass ihr der Geltungsdrang etwa der Wagner-Dramen abgeht; und nicht zuletzt daran, dass vor 300 Jahren derart viel geschrieben wurde, dass dem Hörer das meiste davon zwar irgendwie vertraut, aber auch wieder nicht zu bekannt vorkommt. In der Region wissen das so viele Menschen zu schätzen, dass zur "Barock-Soiree" der Hofer Symphoniker am Dienstag 250 Besucher den Festsaal der Freiheitshalle füllten - für ein Kammerprogramm wahrlich eine stolze Zahl.