Nürnberg – 36 Grad. So viel zeigt das Thermometer am frühen Freitagnachmittag auf dem Zeppelinfeld in Nürnberg. Hier steigt gerade Bayerns größtes Musikfestival „Rock im Park“, das heuer bereits in seine 20. Auflage geht. Ausgerechnet auf dem einstigen Reichsparteitagsgeländes der NSDAP haben Tausende Musik-Jünger ihren Lieblingsplatz zum Feiern gefunden.

Am Freitag, dem ersten Festivaltag fließt der Schweiß in Strömen und in Strömen kommen auch die Besucher, die sich in ganzen Horden durch die Eingangsschleusen quetschen. Nachdem sich die Tore um 9 Uhr öffneten, ging der Kampf um die wenige Schattenplätze los. Und so bald die ersten Zelte stehen wird auf dem kompletten Gelände rund um den Dutzendteich gefeiert – bis Sonntag, ohne Pause. Alle 75 000 Drei-Tages-Tickets für „Rock im Park“ sind nach Angaben des Veranstalters seit Wochen ausverkauft. „Es gibt nur noch Tagestickets für Sonntag“, sagt Carolin Hilzinger, Producerin der Konzertagentur Argo, die das Festival jedes Jahr veranstaltet.

Da das Festival heuer seinen runden Geburtstag feiert, haben sich die Veranstalter nicht lumpen lassen und insgesamt 90 Bands für vier Bühnen geholt. Geboten wird ein stilistisch äußerst breitgefächertes Line-up mit deutlichem Rock-Schwerpunkt. Das bedeutet mal wieder Bewährtes: Die Punkrocker von „Die Toten Hosen“ spielen auf der gleichen Bühne wie die Electro-Band „The Prodigy“, der Rapper „Marsimoto“ tritt nur eine Stunde vor der Hip-Hop-Electro-Band „Deichkind“ auf. Den Anfang am Freitag machten die britischen Indie-Rocker von „Ruen Brothers“ und die us-amerikanischen Stoner-Rocker von „Clutch“. Ihnen sollten im Laufe des Tages unter anderem die britischen Indie-Rocker „Bastille“, die Berliner Alternative-Spezialisten „Beatsteaks“ sowie die „Foo Fighters“ um Ex-Nirvana-Drummer Dave Grohl folgen.