1000 Briefe pro Tag

"Man sieht schon, dass die Post bei uns mit anderen Kalibern anrückt." Horst Martini scherzt, als er in die Poststelle des Amtes geht. Hoch stapeln sich dort die gelben Plastikwannen, in denen jeden Tag bis zu 1000 Briefe transportiert werden. Sie gehen alle durch die Hände von Sandra Woitusch und ihren beiden Kolleginnen Christa Reihl und Beate Pawlowski. Auch die Briefe, die innerhalb des Hauses versendet werden, landen dort. Sonst sind es vor allem Briefe von Bürgern, die die Frauen bearbeiten. Zweimal pro Woche erhalten sie auch die Behördenpost anderer Einrichtungen. Im Gegenzug fährt der Amtsbote des Landkreises ebenfalls zweimal pro Woche alle Kommunen des Landkreises an. Rund vier Stunden braucht er dafür. Und manchmal bringt er sogar Geschenke für runde Geburtstage vorbei. C M


Auf Parasiten-Suche

Jeden Montagmorgen herrscht im veterinärmedizinischen Labor des Landratsamts Hochbetrieb. Bereits um acht Uhr beginnt der amtliche Fachassistent Gerhard Steinkohl mit den Vorbereitungen für die Trichinenschau. Jedes geschlachtete oder geschossene Haus- und Wildschwein muss auf den tödlichen Parasiten untersucht werden. "Das sind pro Woche bis zu 140 Tiere", sagt der Amts-Veterinär Dr. Manfred Männl. Außerhalb der Fleischbeschau wird das Labor nur selten benutzt. "Manchmal kommen Bürger zu uns und möchten, dass wir ihre Lebensmittel untersuchen", sagt Männl. "Vergangene Woche hat uns jemand ein Brathähnchen zur Untersuchung vorbeigebracht", sagt Männl. "Da sind wir richtig mit dem Sezierbesteck ans Werk gegangen." Solche Aktionen kommen aber nur selten vor. C M


Die Krisen-Manager

Jeder, der im Landratsamt arbeitet, hofft, dass die Räume im Untergeschoss zwischen der Tiefgarage und dem Foyer der Zulassungsstelle niemals benutzt werden müssen. Im Falle einer Katastrophe kommen nämlich dort in einem eigens eingerichteten Gebäudeteil Vertreter der Hilfsorganisationen sowie der Führungsgruppe Katastrophenschutz zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Mit dabei sind dann auch der Leiter der Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung am Landratsamt, Michael Unglaub, und der Pressesprecher des Landratsamtes, Horst Martini. Bisher wurde der Raum glücklicherweise nur bei Übungen benutzt. Einen Ernstfall gab es noch nicht. Doch wenn es einmal so weit kommen sollte, sind die Wunsiedler bestens gerüstet. C M


Für die Bildung

13 500 Medien liegen in der Obhut von Ria Geyer im Medienzentrum des Landratsamtes. "In der Regel nutzen die Schulen das Angebot und leihen sich von uns Filme zu bestimmten Themen des Lehrplans aus", sagt sie. "Manchmal, kurz vor den Ferien, sind ab und an auch unterhaltsame Filme dabei", ergänzt sie und schmunzelt. Das Hauptaugenmerk des Angebots liegt aber klar auf bildenden Medien. Neben modernen DVDs und schon etwas älteren Videokassetten finden sich im Repertoire jedoch auch wahre Raritäten und alte Schätze: Acht-Millimeter-Filme beispielsweise. "Die kann aber heute so gut wie niemand mehr abspielen", sagt Ria Geyer. Auch das Medienzentrum geht mit der Zeit: Online-Medien, die auf Servern liegen, werden immer beliebter. C M


Das größte Bauprojekt Wunsiedels

Am Brunnenfestsonntag feiert das Landratsamt sein 30. Jubiläum. Nach der Landkreis-Reform 1972 war das neue Gebäude dringend nötig.