Ohne Ausländer, die im Fichtelgebirge eine neue Heimat gefunden haben, wäre der Landkreis um vieles ärmer. Nicht nur kulinarisch. Ohne die vielen jungen Mediziner aus Osteuropa und Afrika würde die ärztliche Versorgung am Klinikum Fichtelgebirge zusammenbrechen. Denn deutsche Ärzte suchen ihr Glück meist in den Großstädten. Doch auch Handel, Handwerk und Industrie brauchen mehr Arbeitskräfte, als der lokale Markt hergibt. Pendelnde Frauen und Männer aus Tschechien, Zuwanderer aus Süd-und Osteuropa, der Türkei oder der Ukraine füllen die Lücken. Mutige junge Menschen wagen einen neuen Anfang in einem fremden Land. Sie kämpfen mit einer schwierigen Sprache und stürzen sich in eine fremde Kultur. Sie gehen keinen leichten Weg. Sie haben es verdient, mit offenen Armen aufgenommen zu werden. Deswegen ist es gut, dass viele Menschen im Fichtelgebirge inzwischen auf die Stimme ihres Herzens hören und ihre Ängsten keinen Raum mehr geben. So kamen zum Beispiel rund viertausend Menschen zum deutsch-türkischen Begegnungsfest in den Marktredwitzer Auenpark. Christen und Muslime feierten stundenlang gemeinsam. Manchen im Fichtelgebirge ist das aber nicht genug. Sie gehen noch einen Schritt weiter. Und kümmern sich, aufopferungsvoll wie Eltern um ihre eigenen Kinder, um die jungen Menschen, die den schwierigsten Start haben und in Deutschland Asyl suchen. Nur für Gotteslohn. Alexandra Hautmann