Wunsiedel - Die Kreisgruppe Wunsiedel des Bund Naturschutz (BN) klinkt sich in die Debatte um die Verlegung der Gleichstromtrasse (HGÜ) ein. "Die als Erfolg verkaufte Verlegung zweier HGÜ-Trassen durch Bayern wird höchstwahrscheinlich auch das Fichtelgebirge treffen", schreibt der Vorsitzende Alfred Terporten-Löhner. So soll ein Teil des umstrittenen Südlinks laut Ministerpräsident Horst Seehofer auf bestehenden Leitungen verlaufen. "Bei uns wird das der bereits für eine Erneuerung vorgesehene Ostbayernring sein, der in einem Bogen durch den Landkreis Wunsiedel und durch die Oberpfalz bis nach Schwandorf führt." Terporten-Löhner vermutet, dass die Akzeptanz der Leitungserneuerung dazu genutzt werden soll, noch eine Leitung draufzupacken. Im schlimmsten Fall werde parallel zur erneuerten Trasse eine zusätzliche HGÜ-Trasse verlaufen. Damit droht laut Terporten-Löhner eine schwere Schädigung des Naturparks Fichtelgebirge, der Menschen und des Tourismus. Während in Südbayern die HGÜ-Trasse im Erdboden verschwinde, plane man im Fichtelgebirge den Doppelpack. "Der Seehofersche Energiedeal ist nichts anderes als eine Mogelpackung für den Naturraum Fichtelgebirge. Der Ostbayernring wird zur HGÜ-Trasse umfunktioniert", so der BN-Vorsitzende. Und mit dem neuen Trassenendpunkt Landshut habe sich Seehofer eine Verlegung durch seinen Wahlkreis Neuburg-Schrobenhausen erspart. Alfred Terporten-Löhner appelliert an die Bevölkerung, sich in die Proteste einzuschalten. Es gehe um den Erhalt des Fichtelgebirges. "Wir müssen jetzt fest zusammenstehen", schreibt Terporten-Löhner.