"Schaden ist höher als die Beute"

Innerhalb einer Woche haben Einbrecher mehrere Bäckereien und andere Geschäfte in Marktredwitz und Arzberg heimgesucht. Ist dies eine Serie?

Es ist zumindest auffällig, dass die Täter immer am Wochenende und immer in ähnlichen Geschäften zugeschlagen haben. Daher ist es durchaus möglich, dass es sich um dieselben Einbrecher handelt.

Sind auch Privatwohnungen betroffen?

Bisher haben sich die Täter ausschließlich Geschäfte ausgesucht.

Gibt es denn in den Bäckerfilialen viel zu holen? Die sind doch zudem gut gesichert.

So viel wir wissen, war dies jeweils ziemlich unterschiedlich. In einem Fall haben die Einbrecher einige Tausend Euro erbeutet. Aber meist ist der Schaden, den die Täter anrichten, höher als die Beute. Einige der Läden waren tatsächlich mit Alarmanlagen gesichert.

Wie zu erfahren war, gingen die Täter mit brachialer Gewalt zu Werke. Deutet dies auf Profis hin?

Das kann natürlich gut sein. Immerhin haben die Einbrecher schwere Gitter von den Fenstern gerissen und in den meisten Fällen Tresore mitgenommen. Dabei handelte es sich um kleine, rund 30 Zentimeter große Würfel. Aber immerhin: Auch die haben ein Gewicht.

In einem Fall war der Tatort Luftlinie gerade mal 200 Meter von der Polizeiinspektion in Marktredwitz entfernt.

Das war in der Tat ziemlich dreist. Entweder wussten die Einbrecher nicht, dass die Polizeiinspektion in unmittelbarer Nähe war oder sie sind wirklich so abgebrüht.

Vor einigen Jahren hat es in Wunsiedel eine Bande gegeben, die es auf Autoreifen abgesehen hatte. Die Täter stammten nicht aus der Region.

Das kann auch im Fall Marktredwitz und Arzberg der Fall sein. Die Nähe zur Autobahn ist für überregional oder international agierende Banden natürlich verlockend.

Was unternimmt eigentlich die Polizei?

Natürlich kontrollieren Polizeistreifen die möglichen Tatobjekte regelmäßig. Sie können aber davon ausgehen, dass die Ermittler mit Hochdruck an der Arbeit sind.

Die Fragen stellte Matthias Bäumler