Marktredwitz / Schirnding – Der Mann befand sich mit seinem Auto auf der B 303 in Richtung Tschechien. Auf der Höhe Seußen wollte er seine Notdurft verrichten und fuhr hierzu einen Parkplatz an. Um sich aus dem Sichtbereich der Straße zu entfernen, lief er über das nahe gelegene Bahngleis und verrichtete dort sein Bedürfnis. Der Lokführer des Richtung Marktredwitz fahrenden Zuges erkannte die Person auf seinem Rückweg über das Gleis, gab sofort einen Achtungspfiff ab und leitete zugleich eine Schnellbremsung ein. Glücklicherweise kam es zu keinem Kontakt mehr zwischen der in Lebensgefahr befindlichen Person und dem Zug. Trotz der ruckartigen Notbremsung verletzte sich auch keiner der Fahrgäste im Zug, wie die Polizei berichtet.

Eine im Triebfahrzeug befindliche Streife der Selber Bundespolizei verfolgte nach dem Stillstand des Zuges den sichtlich geschockten Mann, der inzwischen schon wieder an seinem Auto angekommen war. Den 48-jährigen Coburger erwartet nun in naher Zukunft ein Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.

Die Bundespolizei weist anlässlich dieses Vorfalls erneut darauf hin, dass Züge aufgrund ihres Gewichts einen besonders langen Bremsweg haben, der je nach Geschwindigkeit mehrere hundert Meter betragen kann und meist völlig falsch eingeschätzt wird. Wer durch leichtsinniges Verhalten eine Notbremsung verursacht, bringt sich nicht nur selbst in akute Lebensgefahr, sondern erfüllt auch den Straftatbestand des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.