20.15 Uhr: Mein Kampf – Programm eines Massenmörders
Dokumentation, Deutschland 2016 (Erstausstrahlung)
Autor und Regie: Klaus Gietinger

Hitlers zweibändige, 1925 und 1926 veröffentlichte Propagandaschrift „Mein Kampf“ ist politisches Programm und unverhohlene Absichtserklärung zugleich: Judenvernichtung, Krieg, „Lebensraum Ost“ – als Hitler an der Macht war, setzte er um, was er bereits Jahre zuvor geschrieben hatte.

In der 90-minütigen Dokumentation „Mein Kampf – Programm eines Massenmörders“ begibt sich die Journalistin Vivian Perkovic an die Orte, an denen Hitler seine Hetzschrift verfasste, und dorthin, wo er Ideen für das Buch sammelte. Dabei zeigt sich: Hitler nahm viele damals weit verbreitete geistige Strömungen auf und entwickelte aus zahlreichen Versatzstücken die Grundlage der nationalsozialistischen Ideologie. Außerdem verfälschte er seine Biografie und stilisierte sich als „Führerfigur“. In „Mein Kampf“ erprobte er die demagogischen Mittel, die er später perfektionierte.

Zudem trifft Vivian Perkovic Experten, die sich seit Jahren mit „Mein Kampf“ beschäftigen. Darunter ist auch das Historiker-Team des Instituts für Zeitgeschichte in München, das die wissenschaftlich kommentierte Neu-Edition von „Mein Kampf“ erarbeitet hat. Umfassendes Archivmaterial ergänzt die filmische Recherche-Reise.

Das Fazit der Doku: Hitlers „Mein Kampf“ sollte nicht weggesperrt, sondern diskutiert, eingeordnet und erklärt werden – um den Mythos um das Buch zu entzaubern und vor allem, um die demagogischen Mittel jener Zeit besser zu verstehen. Dass diese auch heute noch aktuell sind, zeigen nicht zuletzt rechtspopulistische Bewegungen und das Erstarken rechtsnationaler Parteien in ganz Europa.

19.15 Uhr: Schatten über München – Der Aufstieg Adolf Hitlers
Dokumentation, Deutschland 2015
(EA am 28. April 2015 im Bayerischen Fernsehen)
Regie: Steffi Illinger, Autorin: Barbara Schepanek

In den 1920er-Jahren verändert sich das Klima in München: Die weltoffene, liberale Grundhaltung der Stadt weicht dem aufkommenden Nationalismus und dem Antisemitismus, reaktionäre Kräfte gewinnen in Politik und Gesellschaft an Einfluss und Macht. Gleichzeitig werden Hitler und seine Ideen für eine breite Schicht salonfähig. Wieso wurde ausgerechnet die bayerische Metropole zur „Hauptstadt der Bewegung"? Die Dokumentation „Schatten über München – Der Aufstieg Adolf Hitlers“ begibt sich auf eine historische Spurensuche.

21.45 Uhr: Alpha-Forum
Dr. Christian Hartmann (IfZ) im Gespräch mit Jochen Kölsch (Erstausstrahlung)
Am 8. Januar 2015 gibt das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) seine wissenschaftlich kommentierte, kritische Neu-Edition von „Mein Kampf“ heraus. Christian Hartmann, Leiter des Historiker-Teams am IfZ, gibt Einblicke in die jahrelange Forschungsarbeit und begründet die Notwendigkeit, sich auch heute noch mit Hitlers Hetzschrift auseinander zu setzen.

22.30 Uhr: Denkzeit
Die dritte Generation nach der Shoah (Erstausstrahlung)

Die von Richard C. Schneider moderierte Podiumsdiskussion widmet sich der Frage, inwiefern die heutige dritte Generation nach dem Holocaust noch von den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs beeinflusst ist. Die Diskussion wurde während der 29. Jüdischen Kulturtage am 22. November 2015 in München aufgezeichnet.