Die britische Rockband Led Zeppelin muss sich wegen Plagiatsvorwürfen vor Gericht verantworten. Sie soll Teile ihres Klassikers "Stairway to Heaven" von 1971 aus einem Lied der amerikanischen Band Spirit abgekupfert haben. Der Prozess vor dem US-Bezirksgericht in Los Angeles soll am Dienstag beginnen. Mick Skidmore, Nachlassverwalter des Spirit-Gitarristen Randy Wolfe (1951 bis 1997) hat die Band wegen Ähnlichkeiten zwischen "Stairway to Heaven" und dem Spirit-Song "Taurus" aus dem Jahr 1968 verklagt. Led-Zeppelin-Gitarrist Jimmy Page hat die Vorwürfe als "lächerlich" bezeichnet. Aber Richter Gary Klausner fand, die Ähnlichkeiten zwischen den Liedern gingen deutlich über die in der Musikindustrie gängigen Kernstrukturen hinaus und entschied, den Fall einer Jury zu übergeben. Es geht dabei um einen Anteil an den Tantiemen an dem 1971 auf der LP "Led Zeppelin IV" erschienenen Acht-Minuten-Stück, die auf mehr als 500 Millionen US-Dollar geschätzt wurden. Skidmores Anwälte sagten aber, er würde einem Vergleich und einer Beilegung des Verfahrens für den Betrag von einem US-Dollar zustimmen - vorausgesetzt, dass Led Zeppelin Wolfe als einen Komponisten anerkennt. Das verspreche dann für die Zukunft immer noch Millionen-Einnahmen. Die Klage richtet sich gegen Gitarrist Page und Led-Zeppelin-Sänger Robert Plant, die den Song gemeinsam geschrieben haben. Um die Urheberrechtsverletzung zu beweisen, muss Skidmore nun zeigen, dass die Band das Lied "Taurus" kannte und es nachmachte. Frühere Spirit-Mitglieder sagten, dass Led Zeppelin sie wahrscheinlich "Taurus" spielen hörte, als beide Gruppen 1968 und 1969 gemeinsam auf Tournee gingen. Gegen Led Zeppelin hatte es schon früher Plagiatsvorwürfe gegeben, so bei "Whole lotta Love". Es kam jeweils zu außergerichtlichen Einigungen. "Stairway to Heaven" wäre aber eine andere Kategorie: Das Magazin Rolling Stone setzte das Stück auf Platz 31 der größten Songs aller Zeiten. Page sagte, dass es "die Essenz der Band kristallisierte".