Mainz - Die Dreharbeiten im Dahner Felsenland in der Südwestpfalz und in Österreich sollen in der kommenden Woche beginnen, wie der Sender am Dienstag in Mainz ankündigte. Hauptdarsteller Florian Stetter sagte, für den Film werde die Roman-Handlung von 1949 in die Gegenwart verlegt, die Geschichte stimme dennoch "zu 90 Prozent" mit der Kästner-Vorlage überein. Im Film spielt er den Vater der Zwillingsmädchen Lotte und Luise, die durch die Scheidung der Eltern getrennt voneinander aufwachsen und sich später zufällig kennenlernen.

In der Neuverfilmung werde die Frage von Schuld und Moral keine entscheidende Rolle mehr spielen, da gescheiterte Partnerschaften im Vergleich zu Kästners Zeiten viel gewöhnlicher geworden seien. Auch gebe es "kein klassisches Happy End", kündigte Stetter an. Während der Rollentausch der Zwillingsmädchen im Roman damit endet, dass die Eltern erneut heiraten und zusammenziehen, beschränken sich Vater und Mutter im Film darauf, ihre abgebrochenen Kontakte wieder aufzunehmen.

Der Film soll entweder im Weihnachtsprogramm 2016 oder an Ostern 2017 im ARD-Hauptprogamm ausgestrahlt werden. "Das doppelte Lottchen" gilt als eines der populärsten deutschsprachigen Kinderbücher der Nachkriegszeit. Die Geschichte wurde schon mehrfach im In- und Ausland verfilmt, das erste Mal bereits 1950.