Bad Steben - Aus einem weißgrauen, sogenannten Hexenei stülpen sich vier bis fünf rötliche Tentakel und wecken unweigerlich Assoziationen zu einem Meeresbewohner. Daher hat er seinen Namen, weil er mit seiner Form an die Fangarme eines Tintenfisches erinnert.
Der Pilz ist jedoch ungenießbar und lockt mit seinem Gestank Fliegen und Aaskäfer an. Diese saugen die Sporenmasse auf und verbreiten sie mit ihrem Kot.
Der Tintenfischpilz ist in Deutschland nicht heimisch. Herkunftsland ist ursprünglich Australien, er soll vor rund 100 Jahren nach Europa gekommen sein. In Deutschland wurde dieser wundersame Pilz erstmals 1938 im Schwarzwald entdeckt.
Jetzt ist er auch in der Umgebung von Bad Steben heimisch.
Endscheidend für das Vorkommen des Tintenfischpilzes ist wärmeres Wetter, der Anstieg der Durchschnittstemperatur im Zuge des Klimawandels.
Für Pilzsammler bedeutet dies, vorsichtig zu sein. Dieser Exot ist ungenießbar, jedoch wird er schon wegen seines übelriechenden Geruchs auf keinen Speisetisch landen. Wolfgang Müller