Hof – Großes Aufsehen erregt hat am Donnerstagvormittag ein Polizeieinsatz im Spielcasino an der Hofer Lorenzstraße. Ein junger Mann ist wohl an seinem Drogenkonsum gestorben, wie das Polizeipräsidium Oberfranken auf Anfrage mitteilte. Um welche Substanz es sich handelte, darüber gibt es bislang keine Informationen. Zur endgültigen Abklärung des Falls findet auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hof eine Obduktion statt. Die Ermittler schließen ein Gewaltverbrechen aus.

Ein Gast der Spielhalle wurde auf den 24-Jährigen auf der Herrentoilette aufmerksam, berichtet Ewa Jafiok, Vertriebsassistentin von der Casino Royal Gruppe GmbH aus Duisburg. Das Unternehmen ist einer der größten Betreiber von Automaten-Casinos in Deutschland. Gegen 10 Uhr am Donnerstagvormittag bemerkte der Spielhallen-Besucher, dass sich jemand hinter einer verschlossenen Kabinentür befand. Als kein Lebenszeichen aus dem Inneren und auch keine Reaktion auf ein Klopfen kam, verständigte der Gast Mitarbeiterinnen und Sanitäter. Die Notärzte brachen die Tür auf und fanden den jungen Mann. Seit wann der 24-Jährige tot auf der Toilette gelegen hatte, wisse man noch nicht, sagt Ewa Jafiok. Gesicherte Videoaufnahmen vom Eingangsbereich der WCs in der Spielhalle sollen neben der Obduktion darüber Auskunft geben. Man warte auf die Auswertung.

„Es ist möglich, dass er in der Nacht dort gestorben ist“, sagt Jafiok. Die Spielothek in der Lorenzstraße hat von sechs Uhr morgens bis drei Uhr in der Nacht geöffnet. Die Toiletten werden täglich in der Früh gereinigt. „Erst sind aber die anderen Bereiche dran, zum Schluss werden die Toiletten geputzt.“ Wäre es andersherum gewesen, hätte man den 24-Jährigen wahrscheinlich schon früher entdeckt, sagt die Vertriebsassistentin. Zudem habe die Putzfrau an diesem Tag etwas später zum Arbeiten begonnen.

Ewa Jafiok suchte nach dem Unglück das Gespräch mit ihren Angestellten. „Natürlich sind sie geschockt.“ Die Nachricht verbreitete sich auch schnell in Duisburg, wo die Casino Royal Gruppe GmbH ihren Hauptsitz hat.

In keiner der 130 Filialen im gesamten Bundesgebiet sei es schon einmal zu einem solchen tragischen Vorfall gekommen, sagt Ewa Jafiok. Zudem habe es in der Hofer Filiale nie Auffälligkeiten mit Drogen gegeben. Trotz des schrecklichen Unglücks läuft der Betrieb in der Lorenzstraße uneingeschränkt weiter.
Wieder mehr Drogentote

Die Zahl der Drogentoten in Oberfranken steigt. Verzeichnete die Polizei im Jahr 2014 noch 18 Menschen, die an einer Intoxikation mit Rauschgift starben, waren es ein Jahr später 31 Drogentote. In 15 Fällen stand die Todesursache in Zusammenhang mit Fentanyl-Pflastern. Süchtige kochen die Schmerzpflaster aus und spritzen sich den Sud.