Die bayerische Staatsregierung will den Hochschulstandort Nürnberg stärker aufwerten als zunächst geplant. Statt nur einer "universitären Einrichtung" soll Nürnberg nun sogar eine eigenständige Universität erhalten. Das hat das Kabinett am Dienstag bei seiner Sitzung im mittelfränkischen Feuchtwangen beschlossen. " Nürnberg wird Sitz einer eigenen Universität", sagte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) nach der Ministerratssitzung.

Noch Anfang Mai hatte Seehofer lediglich von Plänen für den Aufbau einer "universitären Einrichtung" in Nürnberg gesprochen. Klar sei, dass die künftige Nürnberger Universität auf jeden Fall eine technologische Ausrichtung erhalten solle, ohne dass es zu "Abstrichen" für die ebenfalls stark technologisch ausgerichtete Universität Erlangen komme, sagte Seehofer.

Welche Fakultäten auf dem künftigen Uni-Campus angesiedelt werden sollen, will die bayerische Staatsregierung in den kommenden Monaten mit dem Deutschen Wissenschaftsrat abklären. Unklar sei noch der Standort in Nürnberg. In dem Punkt wollten sich weder Seehofer noch sein aus der Frankenmetropole stammender Finanzminister Markus Söder (CSU) festlegen.

In Nürnberg geht man jedoch davon aus, dass dafür eigentlich nur ein brachliegendes früheres Bahngelände im Süden Nürnbergs in Frage kommt. Söder appellierte an die Stadt, die Chance mit baldigen städteplanerischen Entscheidungen zu nutzen. "Das ist ein Elfmeter, der nur versenkt werden muss. Der Ball liegt schon - und der Torwart ist im Urlaub", sagte Söder.