Furthammer - Im Tanzsaal eines Dorfgasthofes spielt Thomas Bernhards Stück "Der Theatermacher". Also genau an einem Ort wie dem Gasthaus "Röslatal" in Furthammer, wo am Mittwoch der Einführungsabend zur letzten Premiere dieser Luisenburg-Saison stattfand. Intendant Michael Lerchenberg, der sich in der Titelrolle als Darsteller von den Festspielen verabschieden wird, betritt den Saal als despotischer Staatsschauspieler Bruscon, umringt von seiner Familie (Adela Florow, Carolin Waltsgott und David Zieglmaier). Er ist fassungslos. "Nicht einmal zum Wasserlassen habe ich diese Art von Gasthäusern betreten", sagt er. Den Bernhard-Text passt er an: Aus "Schwarzer Hirsch" wird "Röslatal". Aber das, beteuern Lerchenberg und sein Regisseur Carl Philip von Maldeghem, werde - und auch nur für diesen Abend - die einzige Änderung am Original-Text des "Theatermachers" bleiben. "Wir belassen das Stück genau da, wo es ist", sagt Lerchenberg. Zusätzliche Seitenhiebe auf Wunsiedel werde es nicht geben. Doch: "Wie bei aller großer Literatur, kann jeder Zuschauer sich seine Querbeziehungen herstellen oder auch nicht. Kann hören, was er glaubt zu hören oder hören zu müssen."