Ohne Unterstützung aus München wäre das klamme Fichtelgebirge im wahrsten Sinne des Wortes arm dran. Landtagsabgeordneter Martin Schöffel (CSU) fasste es am Montagabend im Wunsiedler Kreisrat in Zahlen: Über 200 Millionen Euro Stabilisierungshilfen flossen in den Landkreis, um aufzufangen, was der Strukturwandel zerstörte. Mit dem Zusammenbruch der Porzellanindustrie verschwanden 30 Prozent der Arbeitsplätze, verdeutlichte Entwicklungsagentur-Leiter Thomas Edelmann. „Heute erhalten wir ein System für 90 000 Einwohner, aber es sind nur noch 70 000“, fasste Landrat Peter Berek (CSU) das Problem zusammen. „Wie schaffen wir es, gemeinsam in München zu signalisieren, dass die Welle immer noch ganz schön tief ist? Da ist doch mittlerweile Schorf drüber gewachsen“ sagte SPD-Kreisrat Kai Hammerschmidt. Wolle man etwas erreichen, müsse man es vor der Landtagswahl probieren. „Danach passiert nichts mehr“.