Am liebsten wäre sie selbst den Schlot hinaufgeklettert, sagt Peggy Lutter. Die Helmbrechtserin wohnt direkt gegenüber der Alten Weberei, wo kürzlich die vier Babys des Storchenpaares Paul und Pauline im Nest gestorben sind. Jeden Morgen, sagt sie am Telefon – mit drängender Stimme, der anzuhören ist, dass der Verlust der Tiere sie schmerzt –, habe sie am Fenster gestanden und beobachtet, wie die Küken ihre Schnäbelchen über die Nisthilfe streckten, dem Piepsen ihrer Kinderstimmchen gelauscht. So sehr waren ihr die Tiere ans Herz gewachsen, dass sie beim Landesbund für Vogelschutz (LBV) gegen regelmäßige Zahlung eines Geldbetrags zum Schutz der Weißstörche in Bayern eine Patenschaft für den Horst übernommen hatte.