Hof - Auf den schwarz gepolsterten Ledersesseln im Kino-Zimmer liegen noch immer rote Handtücher bereit - so als würden sich hier gleich Liebeshungrige auf die Reise zur Venus machen. Drumherum haben die Möbel etwas Staub angesetzt. Stören kann das gerade nur die Monroe, die im Schwarz-Weiß-Porträt an der Wand ihren verruchtesten Raubkatzen-Blick aufsetzt. Auch im Dämmerlicht der Lustgasse, einem verwinkelten Flur, verziert mit bonbonbunten, geschwungenen Hundertwasser-Linien, liegt ein gespenstisches Schweigen. "Langsam bekomme ich Angst", klagt Dorota Meyer. Dann fügt die Hausherrin des Hofer Event- und Swingerclubs "Doro’s" hinzu: "Eigentlich bin ich ein sehr optimistischer Mensch, der immer daran glaubt, dass es schon irgendwie weitergeht." Sie lächelt.