Die Rede von Friedrich Merz eröffnete nicht nur den Parteitag in Berlin. Sie markiert den Startschuss zur Bundestagswahl – selbst wenn diese erst im Herbst 2025 stattfindet. Sein Ziel gibt der 68-jährige Sauerländer ohne Umschweife bekannt: die CDU an die Macht zurückführen, und das mit ihm als Kanzler. Vermutlich ist das der Grund, weshalb Merz 80 Minuten lang eher mit staatstragendem Ton dozierte und referierte statt einzupeitschen und mitzureißen. Ecken, Kanten, politische Attacken oder negative Überraschungen (Stichwort: Paschas und Zahnersatz-Behandlungen abgelehnter Asylbewerber), die man sonst von ihm geliefert bekommt, bleiben aus. Weil er weiß, dass er sich damit selbst zum Verhängnis wird. Also – zumindest zunächst – keine Experimente mehr im Marathon Richtung Kanzleramt.