Kulmbach - In den nächsten Tagen wird der 21-jährige Hossein wohl nicht befürchten müssen, dass er erneut von der Polizei in Abschiebehaft genommen und in sein Geburtsland Iran abgeschoben wird. Aller Skepsis zum Trotz hat das Verwaltungsgericht in Bayreuth gestern die Ablehnung des Asylantrags des jungen Mannes nicht bestätigt. Vorsitzender Richter Ernst König hat sich viel Zeit gelassen. Fast drei Stunden lang wurden der junge Mann, sein Anwalt und sein Beistand, der Kulmbacher Pfarrer Jürgen Singer, angehört. Zahlreiche Zuhörer haben die Sitzung verfolgt. Der Richter will sich Zeit lassen für seine Entscheidung. 14 Tage hat er jetzt zur Verfügung, den Tenor, also den Grundsatz der Entscheidung, bekanntzugeben. Dann können nochmals bis zu fünf Monate vergehen, bis die Begründung des Beschlusses verfasst werden muss. Es gilt als unwahrscheinlich, dass angesichts dieses Verfahrensstandes abgeschoben wird. Martin Steiner, Sprecher der Regierung von Oberfranken bestätigt das: "Wir stehen nicht unter Zeitdruck. Wir warten jetzt erst einmal ab, was das Verwaltungsgericht entscheidet."