Bamberg/Wunsiedel - Bei einer Durchsuchungsaktion gegen Rechtsextremisten in Oberfranken und Mittelfranken haben bayerische Ermittlungsbehörden drei Männer festgenommen. Bei der Durchsuchung von zwölf Wohnungen und Häuser wurden Waffen und Sprengstoff sichergestellt. Daher gehen die Behörden offenbar davon aus, dass sie einen geplanten Anschlag vereitelt haben.

Wie der Bayerische Rundfunk meldet, hatten die Verdächtigen offenbar große Mengen von Feuerwerkskörpern in Osteuropa geordert, um an den darin befindlichen Sprengstoff zu kommen. Weitere Einzelheiten sollen heute Nachmittag bei einer Pressekonferenz in Bamberg bekannt gegeben werden.Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass es eine Spur von den Verhaftungen von Bamberg zurück zu den Neonazi-Aufmärschen von Wunsiedel gibt. Die aktuelle Polizeiaktion richtete sich gegen Mitglieder der rechtsradikalen Splitterpartei „Die Rechte“. Deren Vorsitzender ist der Neonazi Christian Worch, der Organisator mehrere sogenannter „Rudolf-Heß-Gedenkmärsche“ in den 90er-Jahren bis zu deren Verbot im Jahr 2005.

Der heute 59-jährige Worch ist wegen rechtsextremistischer Straftaten mehrfach vorbestraft. In den letzten Jahren bewegte sich Worch vor allem im Umfeld der sogenannten „Freien Kameradschaften“, die innerhalb der braunen Szene zu konkreten taten antreiben, weil ihnen etwa die NPD zu behäbig ist. Da diese Kameradschaften mehr und mehr verboten werden, hat in der Szene eine Ausweichbewegung begonnen. Nun werden Parteien gegründet, weil diese nicht so einfach nach dem Vereinsrecht von Ländern aufgelöst werden können. Christian Worch gehörte im Mai 2012 zu den Mitbegründer der Partei „Die rechte“. Zuvor war er bei der „Deutschen Volksunion“ aktiv, die in der NPD aufgegangen ist. Die Partei soll etwa 500 Mitglieder haben, die meisten davon in Nordrhein-Westfalen.