Bayreuth/Hof/Coburg/Berlin - Empörung, Unverständnis, Kopfschütteln: Oberfränkische Wirtschafts- und Gewerkschaftsvertreter zeigen sich nach dem Berliner Autogipfel tief enttäuscht - und sehen noch dramatischer als in den Vormonaten Tausende Jobs in der hiesigen Zulieferindustrie in Gefahr. Von "einer verpassten Chance" bis hin zu "Lippenbekenntnissen" und einer "politischen Luftnummer" ist die Rede. Eine Kaufprämie für Fahrzeuge mit modernen Diesel- und Benzinmotoren wäre in der regionalen Wirtschaft auf große Zustimmung gestoßen. Obwohl von den Autoländern Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen gefordert, stand sie am Dienstagabend im Bundeskanzleramt nicht zur Debatte. Mario Gutmann, Betriebsratsvorsitzender im Bamberger Bosch-Werk und Aufsichtsratsmitglied des Automobilzulieferers, macht für die problematische Situation eine einfache Rechnung auf: "30 Prozent weniger verkaufte und produzierte Autos bedeutet 30 Prozent weniger Zulieferteile und damit 30 Prozent weniger Arbeitsplätze."