Wie ihr Leben jetzt aussehe, fragte der Richter. "Allein", entgegnete die 17-Jährige. Die Tote war ihre Zwillingsschwester. Mit ihr habe sie alles geteilt, sagte das zierliche Mädchen mit brüchiger Stimme. Dass sich der Unfallfahrer damals nicht gleich gemeldet habe, habe sie sehr getroffen. Es habe gewirkt, als würde es ihn nicht interessieren, was sie und die anderen durchmachten.
Der zweite Überlebende, der am Steuer des Wagens saß, berichtete ebenfalls von den gravierenden physischen und psychischen Unfallfolgen. Der getötete Mitfahrer sei sein "allerbester Freund" gewesen. Sie seien immer als Vierergruppe unterwegs gewesen.
Der Angeklagte hatte zuvor - ebenfalls sichtlich mitgenommen - den Unfallabend aus seiner Sicht geschildert. Er habe bei einem Freund vier Bier getrunken, sich aber nicht fahruntüchtig oder müde gefühlt. An den Zusammenprall habe er keine Erinnerung. Nach dem Unfall sei er in einer psychiatrischen Klinik zur Behandlung gewesen. Es vergehe kein Tag, an dem er nicht an den Unfall und die Opfer denke, beteuerte er. Seit jenem Abend habe er keinen Alkohol mehr getrunken und würde gerne alles ungeschehen machen. "Das hat nicht nur mein Leben, sondern viele andere Leben zerstört."