Realschule Helmbrechts Der Roboter mit dem schärfsten Schuss

Das erfolgreiche Helmbrechtser Team: (von links) Mentorin Simone Vogel, Matthias Vogel, ebenfalls Mentor, Lukas Vogel (9a), David Flatauer (8ac), Leonard Vogel (9a), David Stojanov (9a), Luca Reikanhas (9a) und Coach Uwe Friedrich. Foto: privat

Riesenerfolg für die Roboter-Konstrukteure der Helmbrechtser Realschule: Mit dem „Robocup Superteam“ werden sie in Kassel deutscher Meister.

 
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Von einem „sensationellen Erfolg“ berichtet die Realschule Helmbrechts: Bei der deutschen Meisterschaft in Kassel ist ihre Mannschaft als Mitglied des „Robocup Superteams“ deutscher Meister geworden. Die Fußball-Roboter der Realschüler haben gezeigt, dass sie mit den Robotern von Abiturienten aus ganz Deutschland mithalten können. Als einzige Realschule traten die Helmbrechtser bei der deutschen Meisterschaft gegen fast 800 Gymnasiasten im „Robocup Junior“ an – und zeigten, dass man auch mit 14 Jahren gegen die bis zu 19 Jahre alten angehenden Abiturienten Siege erringen kann. Die Helmbrechtser Realschüler um Coach Uwe Friedrich gaben nie auf und versuchten, an die Erfolge der Jahre zuvor anzuknüpfen.

Nach dem Aufstieg in die hochanspruchsvolle internationale „2 gegen 2 Lightweight Liga“ im vergangenen Jahr hatten die fünf Jungs aus der 8. und 9. Klasse eine steile Lernkurve vor sich. Der Sprung von der einfachen Lego-Technik, mit der sie 2023 noch angetreten waren, zur komplexen Micro-Controller-Programmierung – mit selbstkonstruierte Gehäusen aus dem 3D-Drucker und relaisgesteuerten Magnethub-Kickern – gelang überraschend gut.

Die beiden Helmbrechtser Robokicker-Teams spielten im viertägigen Turnier lange im oberen Mittelfeld mit und landeten sogar klare Siege. Erst an den letzten beiden Tagen verließ sie das Glück; sie rutschten in der Tabelle der 13 angetretenen Teams ins untere Drittel ab. So vergab Roboter „FRF R2D2“ in seinem letzten Spiel fünf klare Chancen,als er den Ball hauchdünn neben den linken Pfosten kickte. Nach einem Pfostentreffer in der letzten Sekunde verlor er unglücklich mit 8:7.

Besser lief es in der zusätzlich ausgespielten „Superteam“-Wertung. Hier werden vier Schulen ausgelost, die als Team zusammen mit jeweils einem Roboter vier gegen vier auf einem Großfeld antreten und ein Ranking ausspielen. Die Mannschaften der unterschiedlichen Schulen sollen miteinander eine gemeinsame Taktik entwickeln und die Stärken der jeweiligen Roboter optimal einsetzen. Der Helmbrechtser Roboter „FRF Alt-F4“ hatte den schärfsten Schuss von allen Teams des Turniers und schoss damit auch gleich im ersten Spiel ein wunderschönes Tor von der Mittellinie.

So motiviert, besprachen die Helmbrechtser Jungs bereits auf der Heimfahrt viele neue Ideen für die Weiterentwicklung der Roboter für die nächste Saison. Einig war man sich, dass mehr Zeit in die Programmierung fließen muss, denn die Roboter kassierten viele unnötige Strafzeiten durch das häufige verbotene Überfahren der Auslinie und des Torraums. Auch die Genauigkeit beim Schuss soll durch den Einsatz einer Kamera verbessert werden. Alle Spitzenteams auf den ersten drei Plätzen hatten nämlich die farbig gekennzeichneten Tore durch kleine Kameras anvisieren lassen.

Man darf also gespannt sein, was die fünf Realschüler in der Saison 2025 in ihrer Abschlussklasse erreichen, denn jedes Robocup-Jahr bringt wertvolle Erfahrungen zur Verbesserung der kleinen selbst gebauten autonomen Roboter.

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