Waldstein - Das 19. Jahrhunderte stellte in vielerlei Hinsicht eine Epoche des Umbruchs dar. Durch die fortschreitende Mechanisierung der Produktion und die dadurch angestoßene Veränderung der Arbeitswelten kam es auch zu einer Ordnung der Zeiteinteilung: Während Handweber teils sechs Tage in der Woche jeweils bis zu 15 Stunden werkelten, galten in den modernen mechanischen Fabriken schon in den 1880er-Jahren der Zehn-Stunden-Tag und freie Wochenenden als Usus, was es den Menschen erlaubte, eine neu-gewonnene „Frei-Zeit“ zu planen. Nicht grundlos schossen in jenen Jahrzehnten die Vereine im Hofer Land aus dem Boden, die teils von Arbeitern, teils von Unternehmern gegründet, die Möglichkeit der ehrenamtlichen Betätigung bieten sollten: Turn- und Sportvereine fallen ebenso darunter, wie Kulturorganisationen, Gesangsvereine und in ihrer Bedeutung fragwürdige Institutionen wie „Raucher-Clubs“, deren oberste Prämisse das „Zelebrieren der Gesellschaft [war], wobei es höchst wünschenswert ist, dass dabei jedes Mitglied seine Pfeife raucht“, wie es damals hieß. Darüber hinaus aber zog es die Menschen in die Natur.