Smart City Virtuell unterwegs im Landkreis Hof

VR-Brillen bieten spektakuläre virtuelle Erlebnisse. Foto: dpa/Sebastian Willnow

Ausgewählte Orte nach eigenem Geschmack gestalten – ein Smart-City-Projekt soll spektakuläre virtuelle Erlebnisse bieten.

 
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Das Modellprojekt Smart City des Landkreises Hof will den Menschen die Digitalisierung und die vielfältigen Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben, näherbringen. Aktuell arbeitet das Smart-City-Team gemeinsam mit der Hochschule Hof an einer Virtual-Reality-Anwendung (VR). Bürgerinnen und Bürger im Hofer Land sollen die Möglichkeit haben, ihre Vorstellungen von Stadtplanung und Nachhaltigkeit in einer virtuellen Umgebung selbst umzusetzen. Dazu entwickelt die Hochschule Hof im Rahmen des Smart-City-Programms derzeit eine VR-Simulation für ausgewählte Orte des Hofer Landes, die auch ohne Internetzugang lauffähig sein wird.

Mittels VR-Brille werden die Bürgerinnen und Bürger virtuell an unterschiedliche Orte im Landkreis Hof versetzt, beispielsweise auf den Maxplatz in Rehau oder den Marktplatz Naila. Dort können sie „ihren Platz“ digital verschönern, indem sie beispielsweise Bäume pflanzen, Dächer begrünen oder Bänke und anderes Stadtmobiliar setzen.

„Wir bringen die Menschen durch die VR-Anwendung mit den digitalen Möglichkeiten in Kontakt und machen Stadtplanung greifbar“, sagt Landrat Oliver Bär. Für den Projektleiter Professor René Peinl, Leiter des Instituts für Informationssysteme der Hochschule Hof (iisys), spielt dabei auch das Thema der Nachhaltigkeit eine große Rolle. „Durch die aktive Auseinandersetzung mit dem Thema der nachhaltigen Stadtplanung möchten wir das Verständnis der Bevölkerung für nachhaltige Maßnahmen verbessern“, erklärt er.

Die Benutzerinnen und Benutzer sollen in der VR-Anwendung mindestens fünf verschiedene Maßnahmen zur Stärkung der Nachhaltigkeit umsetzen können. Dazu gehören das Platzieren von Photovoltaik-Modulen an Fassade oder Dach öffentlicher Gebäude, der Aufbau von PV-Überdachungen für öffentliche Parkplätze, Spielplätze oder Straßencafés, das Umwandeln von Ziegel-Dächern in Gründächer im Sinne eines Schwammstadt-Konzepts oder auch das Aufstellen von Wasserzerstäubern oder Wasserspendern, um die sommerlicher Hitze in der Innenstadt zu mildern. Auch die Errichtung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge soll virtuell umgesetzt werden können.

„Wir möchten eine Anwendung, die informativen, aber auch unterhaltsamen Charakter hat und die wir bei unterschiedlichen Anlässen, wie Festen und Märkten, gut einsetzen können. Die Auswahl der Plätze und Ortschaften erfolgt in Absprache mit den jeweiligen Gemeinden im Hinblick auf die Repräsentativität der jeweiligen Orte“, erklärt Paul-Bernhard Wagner, Projektkoordinator Smart City beim Landkreis Hof.

Eine erste Möglichkeit, die VR-Brille in einer Testversion auszuprobieren, besteht bereits am Samstag, 4. Mai, auf der Gaming-Messe LFG-Con in der Freiheitshalle Hof. Am Stand von Smart City haben Interessierte die Möglichkeit, in 360-Grad-Aufnahmen das Hofer Land aus neuen Perspektiven zu erleben. Die komplette Anwendung mit allen Simulationen wird ab Herbst zur Verfügung stehen.

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