Wunsiedel 248 neue Plätze für Kinderbetreuung

Arbeiten in Wunsiedel gemeinsam an der Kinderbetreuung (von links): Bürgermeister Nicolas Lahovnik, Investor Ernst Aumer und Dekan Peter Bauer als Vorsitzender des Diakonievereins Wunsiedel. Foto: Stadt Wunsiedel

In der Hornschuchstraße entsteht eine große Kindertagesstätte. Mit Ernst Aumer investiert in das neue Gebäude, dass der Diakonieverein betreiben wird.

 
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Für viele Eltern ist es eine elementare Frage: Bekommt mein Kind einen Betreuungsplatz zum richtigen Zeitpunkt und im für meine Bedürfnisse passenden Umfang? Die aktuelle Bedarfsplanung der Stadt Wunsiedel hat ergeben, dass in den Bereichen Krippe und Hort zusätzliche Plätze erforderlich sind.

Das liegt einer Mitteilung aus dem Wunsiedler Rathaus zufolge insbesondere an den steigenden Betreuungsquoten in den betreffenden Altersgruppen, aber auch an dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder, der ab 2026 sukzessive für alle Jahrgangsstufen eingeführt wird. Derzeit in Planung ist zwar der Ausbau der Kita St. Franziskus und der Kita Sternenzelt, zusätzlich werden aber viele weitere Betreuungsplätze benötigt.

An der Hornschuchstraße in Wunsiedel soll die neue Kindertagesstätte entstehen. Foto: Stadt Wunsiedel

Es kristallisierte sich schnell heraus, dass eine neue Einrichtung die beste Lösung ist. Aber Wunsiedel befindet sich immer noch in der Konsolidierung und ein derartiges Projekt würde den städtischen Haushalt auf viele Jahre stark belasten. Hier kommt Investor Ernst Aumer ins Spiel. Bürgermeister Nicolas Lahovnik schlug ihm ein Investorenmodell vor und die Zusage kam prompt. Für die Stadt hat das den Reiz, dass im Investitionshaushalt rund eine halbe Million Euro eingespart werden kann, weil sich die Kosten beim Ausbau der Kita Sternenzelt reduzieren. Dass sich eine große Einrichtung auch wirtschaftlicher betreiben lässt als mehrere kleine, dürfte zudem zu geringeren Defiziten bei den Kindertagesstätten führen und somit auch den städtischen Verwaltungshaushalt entlasten.

Ehemalige Landwirtschaftsschule

„Ich freue mich über dieses Projekt und unterstütze Wunsiedel gerne. Eine Investition für Kinder ist eine Investition in die Zukunft“, sagt Ernst Aumer.

Der ideale Ort war schnell gefunden, nämlich das Areal der ehemaligen Landwirtschaftsschule in der Hornschuchstraße. Das Gebäude wird abgerissen. Auch die westlich angrenzende Wiese Ecke Schulstraße/Hornschuchstraße wurde vom Investor erworben und dient als Baufläche. Damit würde nicht nur ein Leerstand beseitigt, sondern auch das Gebiet städtebaulich abgerundet, teilt die Stadt mit.

Der geplante Neubau sieht 248 Plätze vor, für Krippe, Kindergarten und Hort. Die Hortkinder gelangen so völlig unproblematisch und ohne eine Straße überqueren zu müssen von der Grundschule in den Hort. Zudem besteht die Möglichkeit, die Anlagen der Jean-Paul-Schule, wie Pausenhof oder Fußball- und Basketballplätze mitnutzen zu können. Auch die beengten Einrichtungen Zwergerlbande und Maxi-Kita können künftig in den Neubau in der Hornschuchstraße mit integriert werden.

Übergabe im Herbst

Und so sieht der zeitliche Ablauf aus: in diesem Jahr laufen die Planungen, Baubeginn soll 2025 sein und im Herbst 2026, zum Beginn des neuen Schul- und Kindergartenjahres, soll der Bau abgeschlossen sein und das Gebäude übergeben werden.

„Wir sind froh, dass uns diese optimale Lösung gelungen ist. Das ist für alle Beteiligten eine Win-win-Situation und löst mehrere Probleme mit einem Schlag“, sagt Bürgermeister Nicolas Lahovnik.

Betreiber wird der Diakonieverein Wunsiedel sein, der ausreichend Erfahrung mitbringt. Die Kita Sternenzelt mit Waldkindergarten, die Zwergerlbande und die Maxi-Kita werden bereits durch ihn betrieben.

Stadt sieht Bedarf gedeckt

Die 248 Plätze teilen sich auf in vier mal zwölf Krippenplätze, drei mal 25 Kita-Plätze und fünf mal 25 Hortplätze. „Wir freuen uns, dass unsere gemeinsamen Überlegungen zu einem neuen Standort und einem neuen Modell der Bauträgerschaft jetzt zu einem so erfolgversprechenden Abschluss gekommen sind“, sagt Dekan Peter Bauer als Vertreter des Diakonievereins Wunsiedel zum gemeinsamen Vorhaben.

Für Wunsiedel heißt das: Zusammen mit der Erweiterung der Kitas St. Franziskus und Sternenzelt, der Übergangslösung für Krippenplätze im alten Kindergarten in Schönbrunn sowie der Großtagespflege im Mehrgenerationenhaus ist der Bedarf gedeckt. Und Eltern könnten sich sicher sein, dass die Betreuung ihrer Kinder gesichert ist.

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