BAYREUTH - Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ließ mögliche Fehler offen. «Ich bin gerne bereit zu prüfen, ob bei über 1200 Fußnoten und 475 Seiten vereinzelt Fußnoten nicht oder nicht korrekt gesetzt sein sollten und würde dies bei
einer Neuauflage berücksichtigen», teilte der Verteidigungsminister mit. Er wehrte sich aber zugleich: «Der Vorwurf, meine Doktorarbeit sei ein Plagiat, ist abstrus.» Guttenberg betonte, dass an der Dissertation keine Mitarbeiter mitgewirkt hätten. «Die Anfertigung dieser Arbeit war meine eigene Leistung.»

Er soll bei seiner Doktorarbeit abgekupfert und Texte ohne Quellenhinweis kopiert haben. Die «Süddeutsche Zeitung» schrieb, es gebe in Guttenbergs Doktorarbeit einige Passagen, die wörtlich mit Formulierungen anderer Autoren übereinstimmen - ohne dass er dies gekennzeichnet hat. Die Doktorarbeit sei an mehreren Stellen «ein dreistes Plagiat» und «eine Täuschung», sagte der Bremer Juraprofessor Andreas Fischer-Lescano der «SZ». «Die Textduplikate ziehen sich durch die gesamte Arbeit und durch alle inhaltlichen Teile.»