Hof / München – Der Eisenbahnverkehr in Oberfranken steht vor einer der größten Umwälzungen in seiner gesamten Geschichte. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat Anfang des Jahres im Auftrag des Freistaats Bayern rund die Hälfte aller Nahverkehrsleistungen in zwei Wettbewerbsverfahren ausgeschrieben (wir berichteten). Damit muss sich Regio Oberfranken der Deutschen Bahn (DB), aber auch die private Vogtlandbahn (VBG) dem zunehmend härteren Wettbewerb mit anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen stellen.

Große Unsicherheit herrscht derzeit unter den Eisenbahnern bei DB Regio Oberfranken. Fast jeder Zweite der 565 Beschäftigten ist direkt oder indirekt betroffen. Aufgrund des Beschäftigungspaktes muss zwar kein DB-Mitarbeiter eine Entlassung befürchten. Sollte die DB aber auch nur eines der beiden ausgeschriebenen Netze verlieren, müssten viele Eisenbahner mit einer Versetzung rechnen – in eine andere Region Bayerns oder gar in ein anderes Bundesland. Der Fortbestand des Hofer Neigetechnik-Zentrums gilt zwar als gesichert, allerdings würde sich die Zahl von derzeit 71 Mitarbeitern wohl verringern, sollte die DB keine neuen Triebzüge in Hof beheimaten.