Der Traum des Schriftstellers Basil, mithilfe des Lebenskünstlers Alexis Sorbas ein altes kretisches Kohlebergwerk zu reaktivieren, ist gescheitert. Und doch müssen die beiden Männer am Ende lachen. Und tanzen - unter der kretischen Sonne alle Gefühle, die die Seele fast zum Platzen bringen, aus sich heraustanzen. "Hey Boss", sagt Sorbas zu Basil, "hast du jemals erlebt, dass etwas so bildschön zusammenkracht?" Die Schlussszene aus Michael Kakoyannis' Verfilmung von "Alexis Sorbas", einem Roman des kretischen Schriftstellers Nikos Kazant-
zakis, ist in die Filmgeschichte eingegangen. Vor 50 Jahren kam "Alexis Sorbas" mit Anthony Quinn und Alan Bates ins Kino. Vor der Kulisse der schroffen Landschaft, in einem kleinen Dorf voller archaischer Traditionen, treffen zwei Lebenswelten aufeinander: der durchgeistigte, weltfremde Basil und Sorbas, ein einfacher, aber lebenskluger Mann, der seinen Boss als Schullehrer betitelt: "Wenn du redest", sagt Sorbas einmal zu Basil, "seh ich deine Arme, deine Beine, deine Brust. Sie sind stumm. Wie kannst du dann verstehen?" Und tatsächlich ist es Basil, der auf Kreta etwas lernt - über die Liebe, den Mut zum Risiko, das Leben und das Tanzen als Sprache des Herzens. Kakoyannis' Verfilmung sahnte drei Oscars ab: für die beste Nebendarstellerin (Lila Kedrova als Madame Hortense), das beste Szenenbild und die beste Kamera. Der berühmte Sirtaki, den Sorbas und Basil zur Musik von Mikis Theodorakis tanzen, wurde übrigens extra für den Film erfunden: Er geht zurück auf den Volkstanz Sirtos - doch die Schritte dazu waren Schauspieler Quinn zu kompliziert.