"Der Mann, der über Autos sprang" ist für Leute, die mal weg sind, weil sie auf den Jakobsweg gehen. Es wird stramm zu sich selbst gewandert in diesem Film, von Berlin bis Tuttlingen, und der Anführer ist ein seltsamer Heiliger, ein Mann nicht von dieser Welt. Julian (Robert Stadlober) kann hellsehen, Gedanken lesen und über glühende Kohlen laufen, und er meint, kraft geistiger Energie selbst über Autos springen zu können. Aus der Psychiatrie geflüchtet, trifft er eine junge Ärztin (Jessica Schwarz), die nach einem Todesfall in der Klinik meint, dass ihr etwas fehle - das Herz. Darum schließt sie sich Julian an, dessen Wanderung darauf abzielt, dem kranken Vater eines toten Freundes zu helfen. Nach und nach kommen eine frustrierte Ehefrau und Mutter und ein Polizist, der hinter Julian her ist, hinzu. In einer zähen Geschichte führen sie gestelzte Dialoge, und alles ist (Zitat) "ein bisschen strange". Klar, dass Julian am Ende tatsächlich über ein Auto springt. Dafür lässt ihn der Polizist dann laufen. Die allermeisten Leute im voll besetzten Scala-Kino schienen den Film - dessen frohe Botschaft lautet, dass es Menschen gibt, die Gutes tun wollen - zu mögen. Regisseur Nick Baker-
Monteys und sein Team durften
sich freuen.