Die geringen Aussichten auf eine lukrative Beute stehen in einem großen Missverhältnis zu der Höhe der Strafen, die Gerichte gegen bewaffnete Tankstellenräuber verhängen. Zuletzt hat das Landgericht Hof eine fünfjährige Freiheitsstrafe für einen Hofer ausgesprochen, der im Juli 2015 die Agip-Tankstelle in der Wunsiedler Straße überfallen hatte. Dem 29-jährigen, schwer Abhängigen war der Alkohol ausgegangen. Mit einer täuschend echt aussehenden Schreckschuss-Pistole nötigt er die Kassiererin nachts um zwei Uhr, die Kasse zu öffnen und ihm die Scheine darin in eine Plastiktüte zu verpacken. Er springt in das Auto, das er sich von einem Freund geliehen hat und braust in Richtung Grenzübergang Selb los. Seine Beute, rund 1100 Euro, will er in "Casino, Bordell, Schnaps und Zigaretten" umsetzen. Allerdings wird er noch vor dem Grenzübergang festgenommen.
Hinweise auf den Räuber in der OMV-Tankstelle erbittet weiterhin die Hofer Kripo. Gesucht wird ein etwa 1,70 Meter großer und schlanker Mann, der nach Einschätzung der Zeugin etwa 20 Jahre alt ist. In jener Nacht trug er einen grauen Kapuzenpullover mit der weißen Aufschrift "Area-Sixty-Two", eine mittelblaue Arbeitshose mit schwarzen Stoffeinsätzen, dunkle Schuhe und graue Handschuhe. Zudem fragt die Kripo, wer vor oder nach der Tat im Umfeld der Tankstelle Verdächtiges beobachtet hat. Hinweise werden unter der Rufnummer 09281/704-0 entgegengenommen.