Münchberg Sportler laufen zusammen 4500 Kilometer

Helmut Engel
Bei schönstem Herbstwetter machten sich Nordic Walker beim "Raumedic-Walkathlon" von Münchberg aus auf vier Strecken auf den Weg. Foto: Engel

406 Sportler nehmen am Raumedic-Walkathlon teil. Auf vier Strecken geht es durch Wald und Flur. Dabei ist die neun Kilometer lange Strecke die beliebteste.

 
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Münchberg - Goldenes Herbstwetter hat den Teilnehmern des 14. Raumedic-Walkathlons das traditionelle Sport-Event versüßt. Heuer hatte der Veranstalter, die Walkathlon-Abteilung des TV Münchberg, Glück mit dem Wetter - im Gegensatz zu den vergangenen Jahren. Am schlimmsten war es 2016: fünf Grad und Nieselregen. In diesem Jahr hingegen gab es spätsommerliche Temperaturen um die 20 Grad und blauen Himmel. Der Sonnenschein verlieh dem gefärbten Laub der Bäume eine außerordentliche Strahlkraft.

Die 406 Nordic-Walker, Walker und Läufer waren auf den vier unterschiedlich langen Strecken unterwegs. Dabei legten sie zusammen genau 4531 Kilometer zurück, wie zweiter Vorsitzender Bernhard Leowsky ausgerechnet hat.

Am Start strahlten Abteilungsleiterin Irma Hümmer, TV-Vorsitzender Stefan Hübner und dritter Bürgermeister Thomas Schnurrer mit der Sonne um die Wette. Sie freuten sich, dass am 14. Oktober zum 14. Lauf wieder über 400 Teilnehmer den Weg in die Pulschnitzstadt gefunden hatten.

TV-Vorsitzender Stefan Hübner sagte, er sei begeistert von der tollen Arbeit in der Nordic Walking Abteilung unter der Leitung von Irma Hümmer. Sie hätten die vier Strecken wieder in einen hervorragenden Zustand gebracht. "Die Ausdauersportler konnten wieder einmal die Strecke mit tollten Fernblicken in den Frankenwald und auf dem Rückweg ins Fichtelgebirge genießen."

Für Hübner ist der Walkathlon, der zur internationalen European Nordic Walking Challenge zählt, ein Aushängeschild für die Stadt Münchberg. Auch aus diesem Grund ziehe er Teilnehmer aus ganz Süddeutschland, Thüringen, Sachsen und Tschechien an, wo ebenfalls Challenge-Veranstaltungen stattfinden.

Schon am Start war zu erkennen, dass Nordic Walking ein Sport für Familien, Freunde, Vereine und für jedes Alter ist. So war Rainer Maasberg aus Münchberg mit seinen 86 Jahren der älteste Teilnehmer und die 81-jährige Helga Meringer aus Hof die älteste Frau. Die jüngsten Teilnehmer waren die sechsjährige Melitta und der vierjährige Felix Zeitler aus Gefrees. Sie waren mit ihren Eltern auf der Strecke. Die kleine Philippa saß im Korb auf dem Rücken ihrer Mama.

Vorturnerin Lissy Siegel brachte beim "Warm up" mit Helene Fischers "Atemlos" die Teilnehmer auf Betriebstemperatur. Manche, wie der Helmbrechtser IfL-Vorsitzende Willi Danzinger, schnappten sich eine Partnerin und wagten schon am frühen Morgen auf der Tartanbahn ein Tänzchen. Vor dem Start machte Irma Hümmer noch darauf aufmerksam, dass die kurze Strecke geändert wurde. Deshalb solle sich niemand wundern, wenn Läufer entgegen kämen.

Durch die herbstlich gefärbte Landschaft ging es durch Wald und Flur. Die Halbmarathonstrecke über 21,5 Kilometer führte von der Turnhalle aus entlang dem "Unteren Sportplatz" und am Schwimmbad vorbei zur Horlachen, über die Rothenmühle nach Jehsen und weiter in Richtung Laubersreuth, wo sie kurz vor dem Ort über den Spitzberg, mit 655 Metern der höchste Punkt der Strecke, nach Meierhof abging. Von hier aus machte sie eine große Schleife im Zick-Zack durch das Schwarzholz nach Wüstensaal und wieder zurück nach Meierhof und Laubersreuth direkt dem Ziel entgegen. Bei genau 400 Höhenmetern war auf der langen Runde neben Ausdauer auch Kraft gefordert. Insgesamt 68 Sportler haben den Halbmarathon gemeistert.

Die 13-Kilometer-Strecke verlief nahezu gleich - ohne die zusätzliche Schleife ab Meierhof. 118 Teilnehmer haben diese Strecke gewählt.

Die beliebteste war mit 138 Teilnehmern die neun Kilometer lange Strecke. Sie führte von Laubersreuth wieder zum Ausgangspunkt zurück. Die Kurzstecke über sechs Kilometer führte nach der Verpflegungsstelle in der Rothenmühle zurück zur TV-Turnhalle. Hier waren 82 Nordic Walker und Läufer unterwegs.

Bis zur Auszeichnung der stärksten Gruppen konnten sich die Aktiven auf einer kleinen Messe über das neueste Nordic Walking-Equipment informieren oder sich am riesigen Kuchenbüfett - für das die TV-Damen mit viel Liebe und Konditorgeschick selbst gebacken hatten - bedienen und die verbrauchten Kalorien wieder aufnehmen.

Das größte Team war mit seinen 102 Teilnehmern Raumedic. Fast jeder vierte Läufer war in einem hellblauen Sportshirt unterwegs. Stärkster Verein war heuer der TV Gefrees mit 35 Teilnehmern vor dem SV Weidenberg und dem "Wilden Haufen" vom Kinderheim Münchberg (je 20 Teilnehmer) und dem TV Wießendorf in Thüringen mit 17 Teilnehmern. Gemeinsam mit den jüngsten und ältesten Teilnehmern wurden sie mit Spezialitäten der Region für einen geselligen Vereinsabend ausgezeichnet.

Auch ein Läufer aus der Ferne war dabei: Martin Fischer aus Argentinien, der bereits 13 000 Kilometer hinter sich hat. Er macht Urlaub in der Region und hat das Angebot genutzt, seinem Hobby zu frönen. Als Geschenk nimmt er einen Münchberg-Kalender mit auf die Rückreise. So kann er sich in seiner neuen Heimat an die herrlichen Tage und den Walkathlon zwischen Fichtelgebirge und Frankenwald erinnern.

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