Töpen - Die Gemeinde selbst habe bei der Errichtung und Gestaltung des Jugendtreffs dagegen verstoßen. Die Bauvorschriften seien nicht mehr zeitgemäß, zum Beispiel wären nur gedeckte Farben und Pastelltöne zulässig. "Der Zeitgeist und die Geschmäcker haben sich verändert", sagte dazu Bürgermeister Klaus Grünzner. "Wir wollen den Leuten mehr Zugeständnisse machen. Wir brauchen mehr Spielräume für Bauwillige. In den Neubaugebieten sind bereits jetzt ganz andere Gestaltungsmöglichkeiten gegeben." Gemeinderat Hermann Klug widersprach: Man solle die Verordnung nicht ohne eingehende Prüfung außer Kraft setzen. Michael Schultz erinnerte daran, dass es auch noch einen Flächennutzungsplan gebe, dessen Vorschriften einzuhalten seien. Ansonsten pflichtete er Grünzner bei: "Wir sollten den mündigen Bürger nicht so sehr in seinen Gestaltungsmöglichkeiten einschränken." "Diese Satzung gehört ins Archiv", sagte auch zweiter Bürgermeister Hans Herrmann. "Das ist ein Relikt aus der Regelungswut der 90er-Jahre." Isabel Wilfert