Hof/Kronach Schöner entspannen im Frankenwald

Attraktivere Unterkünfte sollen helfen, mehr Gäste anzulocken - das neue Förderprogramm greift aber nur in einem einzigen Landkreis in Bayern - in Kronach. Unser Bild zeigt die Festung Rosenberg in Kronach. Foto: Frankenwald Tourismus/Petra Balling Quelle: Unbekannt

Ein neues Konzept soll Gastgebern helfen, zu investieren - allerdings nur im Landkreis Kronach. Ob auch Hof und Kulmbach profitieren können, hängt von Fördergeldern ab.

 
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Hof/Kronach - Das neue Einrichtungskonzept "Frankenwald - Drinnen. Bei uns." soll Beherbergungsbetrieben helfen, ihre Unterkünfte attraktiver zu gestalten. Einziger Haken an der mit Begeisterung aufgenommenen Aktion: Sie findet ausschließlich im Landkreis Kronach statt.

Informationsveranstaltung in Kronach

Das neue Einrichtungskonzept "Frankenwald - Drinnen. Bei uns." setzt auf heimische Materialien und soll den Frankenwald damit quasi auch nach innen holen. Insgesamt geht es um mehr Qualität und Wohlfühlatmosphäre in den Übernachtungsstätten. Die Betriebe sollen ermuntert werden, zu modernisieren und damit der zunehmenden Nachfrage nach hochwertigen Unterkünften gerecht zu werden. Die ersten fünf Gastgeber, die sich dafür entscheiden, sollen mit jeweils 10 000 Euro unterstützt werden. Eine erste Informationsveranstaltung dazu findet am 12. April um 15 Uhr im Landratsamt Kronach statt.

Repräsentiert ist der gesamte Frankenwald im Moment nur durch die Teilnahme des Vereins Naturpark Frankenwald und des Frankenwald Tourismus Service Centers. Dessen Geschäftsführer Markus Franz sagt: "Wir arbeiten daran, das Konzept auf den ganzen Frankenwald auszudehnen, aber momentan ist die finanzielle Basis dafür nur im Landkreis Kronach gegeben."

Warum das so ist, erklärt Regionalmanager Willi Fehn von der Abteilung Kreisentwicklung des Landratsamtes Kronach: "Das Einrichtungskonzept ist nur eines von mehreren Projekten, die wir mit Fördermitteln aus dem Bundesprogramm ,Land(auf)Schwung' umsetzen." Um dieses Modellvorhaben habe sich der Landkreis Kronach bereits 2005 beworben und sei als eine von 13 Regionen in der Bundesrepublik und einziger Landkreis in Bayern aufgenommen worden. Auch in Kronach sei man daran interessiert, das Einrichtungskonzept auf den ganzen Frankenwald auszudehnen. Aber die Fördermittel, mit denen man es gestartet habe, stünden eben nur für den Landkreis Kronach zur Verfügung. In Hof und Kulmbach müsse man daher schauen, welche anderen Fördertöpfe man nutzen könne.

"Auch wir wollen unsere Gastgeber natürlich unterstützen", sagt dazu Izabella Graczyk, Leiterin der Abteilungen Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung am Landratsamt Hof. Von dem Kronacher Konzept habe man erst vor Kurzem erfahren; man informiere sich bereits über Fördermöglichkeiten in dieser Hinsicht. Denn Anfragen von Gastgebern, in Sachen Qualität unterstützt zu werden, gebe es längst.

So kann man in Hof zunächst beobachten, wie das Projekt in Kronach anläuft. Bald geht eine erste Informationsveranstaltung über die Bühne. "Nicht immer kommen da auch diejenigen, die sich eigentlich besonders dafür interessieren sollten", weiß Izabella Graczyk aus Erfahrung. Zudem stehe man bei dem Projekt noch ganz am Anfang. Sowohl die Teilnehmerzahl als auch die zur Verfügung stehenden Gelder seien begrenzt.

Aber der Ansatzpunkt, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, sei genau richtig: "Das ist es, was wir auch mit anderen Projekten versuchen." Dabei versuche man denen, die um Hilfe bitten, wirksam zur Seite zu stehen. Manche Vermieter bräuchten nur ein bisschen Beistand, zum Beispiel im Umgang mit den Sozialen Medien, um im Netz besser "sichtbar" zu werden; anderen wiederum fehle es an Mut zu Investitionen. "Wir versuchen immer, den Mehrwert zu vermitteln", sagt Izabella Graczyk. "Ins Fichtelgebirge wie auch in den Frankenwald kommen Gäste, die vor allem eines wollen, nämlich es sich gut gehen lassen - auf jeden Fall möglichst besser als im Alltag daheim."

Und weil auch das Kronacher Projekt diesen Ansatz verfolge, werde es in Hof ausdrücklich begrüßt: "Wir werden gerne dabei mitmachen, es weiterzuspinnen." Denn im Hofer Raum gebe es bereits Erfolgsbeispiele: "Gastgeber haben in Qualität investiert und sind jetzt ständig ausgebucht." Voraussetzung sei also der Wille, etwas zu ändern - und das Landratsamt könne dann Hilfe zur Selbsthilfe geben.

In Kronach wird es ähnlich aussehen, wenn das Projekt jetzt startet: "Eine Innenarchitektin wird in die Betriebe gehen, die etwas tun wollen, und mit ihnen individuell Ideen sammeln", sagt Markus Franz. Diese Beratungsleistung werde ebenso gefördert wie die resultierenden Investitionen. "Genau das wünsche ich mir für den ganzen Frankenwald, und deshalb werden wir zeitnah Gespräche suchen, um das Konzept in anderen Gebieten weiterzuführen", verspricht der Tourismus-Experte. Zugleich aber warnt er vor zu hohen Erwartungen: "Ob etwas daraus wird, hängt davon ab, dass wir Fördermöglichkeiten finden."

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