Demnächst treffen sich Arbeitsgruppen, um sieben Themenbereiche aufzuarbeiten. Ihre Erkenntnisse sollen einen Leitfaden für die Stadt Hof bilden.
Hof - Die Stadt Hof befindet sich aktuell in Sachen Migranten im "Integrationsmodus". Dies hat Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner vor Kurzem beim Bürgergespräch über "Zuwanderung und Zusammenleben in der Stadt Hof" festgestellt (wir berichteten). Schon damals gab es ein erstes Brainstorming in kleinen Arbeitsgruppen zu verschiedenen, für Integration wichtige Themen.
Dr. Sandra Häupler, aufgewachsen in Feilitzsch; Besuch des Schiller-Gymnasiums Hof, Fachabitur an der FOS Hof; Studium Soziale Arbeit an der FH Coburg und Studium Sozialwissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für empirische Sozialforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg und am Interdisziplinären Zentrum für Public Health und Health Technology Assessment (IZPH) an der Universitätsklinikum Erlangen, Promotion zum Dr. rer. biol. hum. an der Universität Erlangen-Nürnberg.
Im Fachbereich Jugend und Soziales arbeitet man seit Anfang des Jahres daran, ein Integrationskonzept für die Stadt Hof zu erstellen. Federführend damit betraut sind Dr. Katharina Bunzmann und Dr. Sandra Häupler vom Sachgebiet Demografie und Migration. Die beiden rufen nun interessierte Bürger auf, sich neben beruflichen Experten aus Hof und fachkundigen Ehrenamtlichen in den geplanten Arbeitsgruppen zu engagieren; insgesamt sieben Themenbereiche sollen gebildet werden: Sprache, frühkindliche und schulische Bildung, Ausbildung und Arbeitsmarkt-Zugang, Wohnen und Zusammenleben, Gesundheit und Prävention, bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt sowie Kultur, Freizeit und Sport.
"Zur Mitarbeit eingeladen sind auch Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund - neu angekommene aber auch solche, die schon integriert sind und Deutsch sprechen", betont Dr. Bunzmann. Denn: "Integration muss von beiden Seiten gewollt werden."
"Das Konzept soll ein roter Faden sein für die Stadt Hof, der verschiedene Themen bündelt", erläutert Dr. Häupler, die Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte bei der Stadt. Sie berichtet, dass sie Kontakt mit Städten wie Coburg und Straubing aufgenommen hat, wo Ähnliches unternommen wird, um zu erfahren, wie es dort läuft. In Hof sollen nun die sieben Themenbereiche in eigenen Arbeitsgruppen bearbeitet werden.
"Zunächst einmal wird der Ist-Stand aufgearbeitet", erläutert Bunzmann. "Die Arbeitsgruppen sollen erfassen, was schon da ist, welche Maßnahmen gut laufen und wo noch Handlungsbedarf besteht. Ziel ist, zu formulieren: Was soll erreicht werden." Und Sandra Häupler kündigt an: "Die Arbeitsgruppen sollen sich schon bald zum ersten Mal treffen und loslegen."
Das Konzept für die Stadt Hof soll praxisnah gestaltet werden. Es soll den Fachkräften zur Orientierung dienen. "Und es ist kein abgeschlossenes Konzept", betonen beide, "sondern eines, auf das man aufbauen, das weiter entwickelt werden kann." Eines ist ihnen dabei wichtig: Das Integrationskonzept soll Transparenz herstellen, die Zusammenhänge und Maßnahmen sollen also für alle nachvollziehbar sein.
Dass man dafür in Hof nichts neu erfinden muss, wissen Häupler und Bunzmann natürlich: "Es gibt in Hof ja schon das Netzwerk Integration, das schon viel gestemmt hat, und seit Kurzem die hauptamtliche Integrationslotsin Bärbel Uschold, die die ehrenamtlich Tätigen betreut. Doch das Integrationskonzept soll eine Übersicht schaffen darüber, was vorhanden und eigentlich schon gut vernetzt ist, und es bündeln."
Einen ersten praktischen Schritt zur Integration macht der Fachbereich Jugend und Soziales mit dem Lorenzparkfest am 17. Juni. Bunzmann: "Das soll auch ein Begegnungsfest sein mit einem Programm aus interkulturellen Beiträgen.
Text/Foto: Kerstin Starke
-----
Wer gerne in einer der Arbeitsgruppen mitarbeiten will, kann sich melden bei Dr. Sandra Häupler, Karolinenstraße 37, Hof, Telefon 09281/8151792, E-Mail: dr.sandra.haeupler@stadt-hof.de.
