Helmbrechts Hilfe ist ansteckend

Werner Bußler
Marie Troßmann (80) und der Helmbrechtser Bürgermeister Stefan Pöhlmann wollen mit Spenden ihren Teil dazu beitragen, dass die aus Hof stammende Isabella einen Stammzellenspender findet. Foto: Bußler Quelle: Unbekannt

Die Solidarität mit kranken Kindern ist in Helmbrechts groß. Nach dem Projekt für Leonard wollen einige Bürger nun auch der kranken Isabella aus Hof helfen.

 
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Helmbrechts - Die Oberfranken sind offenkundig gerne bereit zu helfen. Das hat sich vor drei Jahren bei der Typisierungsaktion für den damals an Leukämie erkrankten Leonard in Helmbrechts gezeigt, an der Tausende von Bürgern aus der Region teilnahmen. Zwar fand sich damals kein genetischer Zwilling des Jungen, aber ihm konnte trotzdem, dank einer Stammzellenspende eines US-Amerikaners, geholfen werden.

Ein Sockelbetrag soll auf dem Konto bestehen bleiben, um auch in künftigen Fällen kranken Kindern helfen zu können. Wer das unterstützen will, kann Geld auf das Konto der Stadt Helmbrechts bei der Sparkasse Hochfranken (DE10 7805 0000 0570 1043 31) einzahlen. Die Überweisung sollte als Verwendungszweck den Text "379713 Leukämie" enthalten.

Doch einige der Beteiligten an der Typisierung im März 2015 haben mittlerweile weiteren leukämiekranken Menschen mit Transplantationen helfen können. Möglich gemacht wurde dieses Projekt damals durch Spenden. Und nun kamen wieder Erinnerungen an diese Zeit auf, weil vor einigen Tagen in der Frankenpost ein Artikel über die kranke sechs Monate alte Isabella, die aus Hof stammt, erschien. Um für sie Lebensretter zu finden, organisiert am 12. August eine von Sabine Jahn ins Leben gerufene Initiative in der Hofer Freiheitshalle eine Typisierungsaktion.

Zu deren Erfolg will auch die Helmbrechtserin Marie Troßmann, für die Hilfe und Anteilnahme keine Fremdworte sind, beitragen. Ihr Antrieb, Kranken zu helfen, ist, dass ihr Mann im Alter von 42 Jahren an Blutkrebs starb. Bereits vor einigen Jahren, anlässlich eines ähnlichen Projektes, handelte sie und verkaufte seinerzeit Wiener, Lebkuchen, Glühwein und andere Getränke am Helmbrechtser Eisteich am Fliegerweg. Darüber hinaus stellte sie gemeinsam mit ihrer früheren Arbeitskollegin Gerlinde Groh in Handarbeit Strickwaren her, die sie auf Märkten anbot. Zudem veranlasste Marie Troßmann den Stammtisch FC Adler, für den guten Zweck einen Flohmarkt abzuhalten.

Die Erträge aus diesen Aktivitäten kamen der Hilfe von Leukämiekranken zugute. Da auf dem eingerichteten Konto noch Geld vorhanden war, beteiligte sich Marie Troßmann am Hilfsprojekt "Leonard will leben" mit einer namhaften Zuwendung. Auf dem mittlerweile von der Stadt Helmbrechts treuhänderisch verwalteten Konto befindet sich immer noch ein gewisser Betrag, und aus diesem Fonds stellt Marie Troßmann nun 1000 Euro für die Aktion am 12. August zur Verfügung. Bürgermeister Stefan Pöhlmann möchte die Summe noch aufstocken, da durch Spenden verschiedener Stiftungen noch weiteres Geld fließen kann.

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