Wunsiedel Schon jetzt dritterfolgreichste Saison

Das "Dschungelbuch" mit Helge Lodder als Mogli hat alle Luisenburg-Rekorde gebrochen. Foto: Florian Miedl

Vorläufige Zahlen lassen auf einen überragenden Start der künstlerischen Leiterin Birgit Simmler schließen. Allerdings will die Verwaltung nicht alle Luisenburg-Daten nennen.

 
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Wunsiedel - Die Verantwortlichen der Luisenburg freuen sich auf das nahe Ende der Saison. Laut einer Pressemitteilung gehen sie davon aus, dass es eine "sehr erfolgreiche Spielzeit" wird. Beispielhaft geht die Mitteilung auf das Familienmusical "Das Dschungelbuch" ein, das mit 52.000 Besuchern und einer Auslastung von 99 Prozent das bestbesuchte Stück der letzten drei Jahrzehnte sei.

"Mit 144.000 gebuchten Karten bis zum 12. August ist diese Spielzeit schon jetzt die dritterfolgreichste der Geschichte der Festspiele. Prognostiziert sind annähernd 150.000 Besucher bis zum Ende des Monats", heißt es in der Mitteilung.

Keine Angaben will Luisenburg-Manager Harald Benz zu den Zahlen der einzelnen Stücke geben. Weder Auslastung noch absolute Zahlen lägen zu diesem Zeitpunkt bereits vor, sagt er auf Nachfrage der Frankenpost . Im Falle des "Dschungelbuchs" handle es sich um eine Schätzung. Er gehe daher davon aus, dass sogar mehr als 52.000 Gäste das Familienmusical gesehen haben.

Nicht äußern wollte sich Benz auch auf die Frage, wie die erste Saison als Teil der Luisenburg-Spitze gewesen sei. Erstmals haben sich mit Harald Benz und Birgit Simmler die Verantwortlichen die Führungsaufgaben geteilt - und zwar als Verwaltungsleiter und künstlerische Leiterin. "Lassen Sie uns erst einmal etwas durchschnaufen", bat er um Verständnis.

Die Zuschauerzahlen der Luisenburg sind zwar ein Gradmesser für den Erfolg oder Misserfolg einer Saison, jedoch auch ziemlich interpretierbar. So zählen zu den absoluten Besucherzahlen alle Stücke, also auch Veranstaltungsreihen wie die erst diese Saison ins Leben gerufene Luisenburg-Late-Night oder Luisenburg-Xtra und auch die Theaterpädagogik. Daher ist im Grunde die Auslastung der einzelnen Stücke ein besserer Indikator dafür, wie groß der Publikumserfolg tatsächlich war. Dies wiederum sagt natürlich nichts über den künstlerischen Wert eines Stückes aus, der übrigens auch wiederum interpretierbar ist. So weit, so kompliziert

Eine magische Grenze ist in jedem Fall die Zahl 150.000. Ob die aktuelle Spielzeit an diese herankommt, ist zumindest theoretisch noch möglich. "Es gibt sowohl für die Oper "La Traviata" als auch für die Operette "Gräfin Mariza" noch genügend Karten", sagt Harald Benz. Auch das klassische Schauspiel "Jedermann" und einige Konzerte stehen noch bis Anfang September auf dem Programm. Eine Vorhersage, ob der Kartenverkauf für die Musikstücke noch anziehen wird, kann er nicht geben.

Die Ausrichtung der Programmatik in ein großes Historiendrama, eine Kriminalkomödie und das bewährte Genre Musical hat sich laut der Pressemitteilung bewährt. Weiter heißt es: "Mit der starken Teambildung des künstlerischen und nicht-künstlerischen Personals haben Birgit Simmler und Harald Benz ein Zeichen gesetzt, welchen Weg die Festspiele zukünftig einschlagen werden."

Ein nicht ganz so glückliches Händchen scheinen die Verantwortlichen diesmal bei der Auswahl der Konzerte gehabt zu haben. Wie berichtet, lockte zum Beispiel der Auftritt des Popsängers Laith Al-Deen lediglich um die 600 Besucher in die mehr als 1900 Plätze bietenden Zuschauerränge. Weitaus besser ausgelastet war das Konzert des Schauspielers und Musikers Jan Josef Liefers, der mit seiner Band Radio Doria auf der Luisenburg auftrat.

Genaue Daten zur Luisenburg-Saison will Verwaltungsleiter Harald Benz vorlegen, wenn der letzte Vorhang gefallen ist, also in einigen Wochen. Bis dahin darf sich künstlerische Leiterin Birgit Simmler schon mal über die bisher drittbesten Zahlen freuen. Matthias Bäumler

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