Hof Barbet-Schroeder-Retrospektive bei den Hofer Filmtagen

Barbet Schroeder beim 68. Internationalen Film Festival in Locarno in der Schweiz 2015. Foto: Urs Flueeler

Die Retrospektive der 52. Internationalen Hofer Filmtage ist dem Alt-Meister des französischen Kinos, Barbet Schroeder, gewidmet.

 
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Hof - Das teilt das Filmtage-Team am Mittwoch in einer Pressemeldung mit. Die Weggefährten des Regisseurs Barbet Schroeder waren Claude Chabrol, Jaques Rivette und François Truffaut, vor allem aber mit Eric Rohmer verband ihn eine lebenslange Freund- und Partnerschaft. 1962 gründeten sie zusammen die bis heute agierende Produktions-, Filmverleih- und Weltvertriebsfirma Les Films du Losange, in der sowohl eigene Filme wie auch die anderer Regisseure entstehen, heißt es weiter in der Pressemeldung.

„Es freut mich ganz besonders, dass wir diesem Regisseur von internationalem Ruhm die diesjährige Retrospektive widmen und einen Ausschnitt aus dem umfangreichen Werk von Barbet Schroeder bei den Filmtagen zeigen zu können. Es ist mir eine große Ehre, dass er seine Filme persönlich in Hof vorstellen wird", sagt Thorsten Schaumann, der Künstlerische Leiter der Hofer Filmtage, laut der Pressemeldung.

Barbet Schroeder begann seine Karriere zunächst als Produzent der Filme von Eric Rohmer, realisierte 1969 seinen ersten Spielfilm als Regisseur, „Gier nach Lust", und wurde international bekannt mit dem Film „Die Affäre der Sunny von B", in dem er den angeblichen Mord von Claus von Bülow an seiner Frau Sunny beleuchtete. Hauptdarsteller Jeremy Irons wurde 1991 dafür mit dem Oscar als bester Darsteller ausgezeichnet. Den internationalen Durchbruch hatte Barbet Schroeder im darauffolgenden Jahr mit dem Psychothriller „Weiblich, ledig, jung sucht ..." mit Bridget Fonda und Jennifer Jason Leigh in den Hauptrollen.

Schroeders Schaffen umfasst ein beachtliches, vielfältiges Werk, arbeitet er doch seit seinen Anfängen kontinuierlich als Produzent, Regisseur, Drehbuchautor und gelegentlich auch als Schauspieler wie in „Die Bartholomäusnacht" seines Landsmannes Patrice Chéreau, in „Mars Attacks!" von Tim Burton und „Darjeeling Limited" von Wes Anderson. Schon in frühen Jahren hat Schroeder auch immer wieder Dokumentarfilme gedreht, ob über den ugandischen Diktator Idi Amin (Hof 1974) oder den Schriftsteller Charles Bukowski oder den umstrittenen französischen Anwalt Jacques Vergès, den er in dem viel beachteten Film "Im Auftrag des Terrors" portraitierte. Erst im vergangenen Jahr zeigten die Hofer Filmtage seinen Film „Le Vénérable W." über einen einflussreichen Mönch in Myanmar, über den alltäglichen Rassismus, wie Islamophobie und Hasstiraden Gewalt und Zerstörung hervorbringen. Dabei ist Myanmar ein Land, in dem 90 Prozent der Einwohner Buddhisten sind, Anhänger einer Religion, die sich auf Frieden, Toleranz und Gewaltlosigkeit beruft.

Die Werkschau umfasst die Filme:

  • General Idi Amin Dada, 1974, Dokumentarfilm
  • Maitresse, 1975, Spielfilm, mit Bulle Ogier und Gerard Depardieu
  • The Charles Bukowski Tapes, 1982-84, (50 x 4 Minuten Video)
  • Barfly, („Szenen eines wüsten Lebens") 1987, Spielfilm, mit Mickey Rourke und Fay Dunaway
  • Reversal of Fortune, („Die Affäre der Sunny B.") 1990, Spielfilm, mit Glen Close, Jeremy Irons und Ron Silver
  • Single white female, („Weiblich, ledig, jung sucht ...") 1990, Spielfilm, mit Bridget Fonda und Jennifer Jason Leigh
  • Before and after, („Davor und danach"), 1995 Spielfilm, mit Meryl Streep und Liam Neeson
  • Our lady of the assassins, („Die Madonna der Mörder") 2000, Spielfilm, mit German Jaramillo
  • Mad Men „The Grown ups", 2009, Fernsehserie, 3. Staffel, Folge 12, mit Jon Hamm
  • Amnesia, 2014, Spielfilm mit Marte Keller und Max Riemelt
  • The venerable W, 2016, Dokumentarfilm


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