Bad Steben - "Sie werden heute eine atmosphärische Musik erleben", kündigte Forum-Vorsitzende Hannelore Grafen-Walther das Trio "Gruberich" im Reha-Zentrum in Bad Steben an. Immerhin hatte das Ensemble erst kürzlich den deutschen Weltkulturpreis in Berlin erhalten, das jetzt im großen Vortragssaal des Bad Stebener Reha-Zentrums gastierte und die Besucher begeisterte. Weltmusik in einer einzigartigen Mischung zwischen Folklore und Klassik, die innerlich Raum schafft für Träume und Emotionen, die die Seele anspricht und zum Klingen bringt. Wunderbare Klangbilder zauberten die drei Künstler Maria Friedrich, Cello, Sabine Gruber-Heberlein, Harfe, und Thomas Gruber, Knopfharmonika und Hackbrett in höchster spieltechnischer Präzision und klangmalerischer Intensität. Übrigens "Gruberich" ist eine Namensverbindung von Gruber und Friedrich. So benannte der Komponist, Musiker und Conférencier in Personalunion Thomas Gruber das Abendprogramm auch vielsagend als "Ohrenzwinkern". Natürlich war es dann doch mehr als der von den Besuchern erwartete Ohrenschmaus, der schon beim einleitenden "Elektro-Tango" ohne technischen Schnickschnack die Zuhörer faszinierte und bei der "Grashüpfer-Glückspolka" die ersten verklärten Glückshormone freisetzte. "Lassen Sie Ihren Gedanken freien Lauf", machte Thomas Gruber den Besuchern Mut, seine eigenwilligen "niederbayerischen Arien" mit allen Sinnen zu genießen. Volksmusik verbindet sich mit Weltmusik, und auch Thomas Gruber wechselt geschwind von seiner "Ziach" (Harmonika) zu den Hackbrettern. Fantasiereich können die Zuhörer die Seele baumeln lassen, denn es gibt pittoreske Klanggemälde wie "echte Alpenhütte mit einer echten Kuh" zu bestaunen, die an bizarren klangmalerischen Einfallsreichtum nicht zu überbieten ist. Den blumigen Groove steuert die exzellente Harfenistin Sabine Gruber-Heberlein bei. Den in der facettenreichen Tonalität nachvollziehbaren "Schluckauf eines Glühwürmchens" folgte die musikalische Traumgeschichte "Vom Schmetterling, der nach Mexiko fliegt", in Paris die erste Station macht, sich bei einen "Musette-Sternenwalzer" vergnügt und das Publikum auffordert: "Sie dürfen mittanzen". Was aber in einem dicht bestuhlten Reha-Vortragssaal schwer fällt.